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Todesurteil: Hinrichtung von US-Bürger verschoben

Um weitere Beweise der Verteidiger des zum Tode verurteilten Troy Davis zu prüfen, haben die Behörden im US-Bundesstaat Georgia die Hinrichtung des 38-Jährigen verschoben.

Die Behörden im US-Bundesstaat Georgia haben die geplante Hinrichtung des zum Tode verurteilten US-Bürgers Troy Davis um 90 Tage verschoben. Damit solle es den Ermittlern ermöglicht werden, Beweise der Verteidiger des 38-Jährigen zu prüfen, teilte der Begnadigungsausschuss wenige Stunden vor der geplanten Exekution in der Nacht zu Dienstag mit.

Davis war 1991 ungeachtet fehlender Beweise für schuldig befunden worden, zwei Jahre zuvor einen Polizisten getötet zu haben. Belastungszeugen gaben unterdessen zu, unter Eid falsch ausgesagt zu haben. Die Tatwaffe wurde niemals gefunden. Der Generalsekretär des Europarats, Terry Davis, hatte am Montag eindringlich um Gnade für Troy Davis gebeten.

Die Vollstreckung des Urteils könne einen "tragischen Justizirrtum" darstellen, warnte er. Es gebe keinerlei materielle Beweise für die Schuld des Verurteilten. Im übrigen richte sich heute der Verdacht gegen einen anderen Mann. Für die Begnadigung des 38-Jährigen machen in den USA auch die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) und die Nationale Koalition zur Abschaffung der Todesstrafe (NCADP) mobil. (mit AFP)

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