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Tödlicher Schuss bei Kontrolle: Polizist wegen fahrlässiger Tötung verdächtigt

Nach dem tödlichen Schuss wird gegen den 50 Jahre alten Beamten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Der Schuss habe sich aus Versehen aus der Waffe gelöst.

Nach dem tödlichen Schuss aus der Waffe eines Zivilfahnders bei einer Polizeikontrolle wird gegen den 50 Jahre alten Beamten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde gegen den 31 Jahre alten Beifahrer des getöteten 27-Jährigen unterdessen kein Haftbefehl erlassen. "Nach Angaben des Haftrichters besteht kein dringender Tatverdacht für das Einsetzen gefälschter Kreditkarten", teilte die Sprecherin weiter mit.

"Wir stehen noch ganz am Anfang", sagte Rüdiger Bagger, Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft zu den Ermittlungen im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss. Der 27-Jährige Rumäne sei obduziert worden. "Außerdem folgen unter anderem ballistische Gutachten", sagte Bagger. Auch das Auto und die Waffe würden gründlich untersucht. Eine Aussage des Schützen lag Bagger zufolge ebenfalls noch nicht vor. Aus dem Revolver des Zivilfahnders hatte sich in der Nacht zum Dienstag aus unbekannter Ursache ein Schuss gelöst. Der Fahrer des von den Fahndern gestoppten Autos wurde getötet. Der 27-Jährige und sein Beifahrer waren unbewaffnet.

Die beiden Rumänen hatten Bankautomaten manipuliert

Zivilfahnder hatten die beiden Rumänen in der Nacht zum Dienstag observiert, da sie mehrere Bankautomaten manipuliert haben sollen. In der Hamburger Innenstadt hielten die Ermittler gegen 3 Uhr das Fahrzeug an. Als sie an den Renault mit britischen Kennzeichen herantraten, löste sich der Schuss.

Im Auto stellte die Polizei gefälschte Scheckkarten und Bargeld sicher. Nach Angaben der Polizei hatten die beiden Verdächtigen 38 Mal versucht, mit gefälschten Kreditkarten Geld in Hamburger Banken abzuheben. "In elf Fällen waren die Versuche erfolgreich. Insgesamt wurden 3.600 Euro abgehoben", sagte Polizeisprecher Ralf Meyer. Eine ähnlich hohe Summe wurde im Wagen der Männer und in der Kleidung des Getöteten gefunden. Das Strafmaß bei Fälschung von Kreditkarten liegt laut Staatsanwaltschaft zwischen einem und zehn Jahren Haft.

Polizeikontrollen mit gezogener Waffe sind nach Angaben des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), André Bunkowsky, alltäglich. "Es sieht in diesem Fall aber nicht danach aus, dass hier eine Berechtigung zum Schießen vorlag", sagte der 42-Jährige. Während Hamburger Polizisten halbautomatische P6-Pistolen von Sig & Sauer tragen, haben Zivilfahnder in der Regel Revolver dabei. "Wenn diese Waffe vorgespannt war, kann sich hier viel schneller ein Schuss lösen als bei den halbautomatischen Waffen". (mit dpa)

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