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Jimi Heselden verunglückte mit einem Hightech-Scooter.

© dpa

Tödliches Unglück: Segway-Chef stürzt Klippe hinab

Er war ein Vorzeige-Unternehmer und Erfolgsmensch. Jimi Heselden hat erst vor weniger als einem Jahr die Herstellerfirma des hypermodernen Stehrollers Segway übernommen. Jetzt ist der 62-jährige Engländer mit genau so einem Gefährt in den Tod gefahren.

Einem der großzügigsten Spender und Mäzene Großbritanniens ist sein eigenes Produkt zum Verhängnis geworden: Jimi Heselden, Eigentümer des US-Rollerherstellers Segway, ist mit einem seiner Elektro-Gefährte über eine zehn Meter hohe Klippe in den Tod gestürzt. Für den 62-Jährigen sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte ein Polizeisprecher in West Yorkshire. "In tiefer Trauer müssen wir bestätigen, dass Mr. Heselden bei einem tragischen Unfall in der Nähe seines Hauses in West Yorkshire gestorben ist", teilte seine Firma mit.

Heselden war Multimillionär und galt als einer der 400 reichsten Menschen auf der Insel. Er hatte ein Vermögen mit Schutzvorrichtungen für britische Soldaten verdient, die herkömmliche Sandsäcke ersetzten. Sie fanden in fast jeder Krisenregion der Welt und auch im Kampf gegen Hochwasser Abnehmer und avancierten zum beliebten britischen Exportgut in Sachen Sicherheitstechnik.

In seiner Heimat in der Nähe der Stadt Leeds war Heselden als großzügiger Mensch bekannt, der Millionen für die Bekämpfung von Armut gab. Erst in diesem Monat hatte er zehn Millionen Pfund (12 Millionen Euro) einer örtlichen Stiftung vermacht, insgesamt spendete er mehr als 27 Millionen Euro. "Es war eine große Ehre, Mr. Heselden kennenlernen zu dürfen", sagte Sally-Anne Greenfield, Vorsitzende der Leeds Foundation. Heselden sei bemerkenswert "selbstlos und großzügig" gewesen, sagte der Leiter der Kommunalbehörden in Leeds, Tom Riordan.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wusste die Polizei am Montag noch nicht zu sagen. Der Waldweg entlang der Klippen am Fluss Wharfe ist eigentlich gut zu befahren, wenn auch ab und an ein paar Wurzeln hervorspringen. Ein Augenzeuge hatte nach Polizeiangaben den Unfall beobachtet. Die Polizei geht davon aus, dass niemand anders an dem Unglück beteiligt war. Sie fand den Roller im Fluss treiben. Anzeichen für ein Verbrechen gebe es ebenfalls nicht.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Heselden die in den USA beheimatete Firma Segway Inc. gekauft. Der Roller wird seit Jahren als kleine Revolution für den innerstädtischen Straßenverkehr gefeiert. Über ein genauso einfaches wie raffiniertes System gesteuert, beschleunigt er, wenn man sich nach vorne lehnt. Zuletzt wurde er auch in Deutschland immer beliebter, schaffte aber nicht den ganz großen Durchbruch. (dpa/AFP)

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