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Elf Tote gab es bei dem Absturz in Südengland. Der Pilot schwebt weiter in Lebensgefahr.

© Paul Jarrett/ dpa

Update

Tote bei Flugshows: Flugzeugabstürze in der Schweiz und in England

Bei zwei Abstürzen während Flugshows in der Schweiz und in England kamen Menschen ums Leben. In der Schweiz verunglückte eine deutsche Flugformation.

Bei einer Show in der Schweiz sind am Sonntag zwei von drei Ultraleichtflugzeugen der Formation Grasshoppers aus Baden-Württemberg kollidiert. Beide Maschinen stürzten nach dem Vorfall während eines Wendemanövers ab. Einer der Piloten kam laut Polizei ums Leben. Das Unglück ereignete sich nur einen Tag nachdem bei einer Flugshow in England sieben Menschen starben - dort war ein historischer Militärjet auf eine Straße gestürzt. Die Leichtflugzeuge vom Typ Ikarus C42 gingen über dem Flugplatz in Dittingen rund 30 Kilometer südlich von Basel in einen Kurvenflug über, als eine der Maschine die vorausfliegende am Heck streifte. Die beiden beteiligten Flugzeuge seien sofort in einen unkontrollierten Sturzflug übergegangen, berichteten Augenzeugen der „Basellandschaftlichen Zeitung“ (BZ) und weiteren Schweizer Medien.

Laut „Blick.ch“ war der Zusammenprall so heftig, dass der Propeller der Maschine weggeflogen sei. Diese Maschine raste laut Augenzeugen in eine Scheune mitten im Dorf Dittingen. Der 50-jährige Pilot starb durch den Aufprall noch an der Absturzstelle, berichteten Helfer. Trümmerteile bedeckten die Dorfstraße, einen Brand brachte die Feuerwehr rasch unter Kontrolle. „Es ist purer Zufall, dass das Flugzeug nicht in ein bewohntes Haus gecrasht ist“, sagte eine Anwohnerin der Schweizer „BZ“. Bei dem anderen Leichtflugzeug löste sich laut Augenzeugen das automatische Rettungssystem aus. Diese Maschine kam mit dem Rettungsfallschirm am Heck im Garten eines Einfamilienhauses in der Umgebung des Flugplatzes runter - mit zerstörtem Fahrwerk und abgeknicktem Flügel, aber mit relativ intakter Führerkabine.

Die Flug-Show wurde unmittelbar nach dem Unglück abgebrochen. Das dritte Flugzeug der deutschen Amateur-Staffel kreiste zunächst über der Unglücksstelle und landete dann sicher. Laut Facebook-Seite der Grasshoppers wurde die Dreierformation mit den zweisitzigen C42-Maschinen im August 2011 gegründet. Bei ihren jeweils etwa zehnminütigen Programmen führe die Staffel, die in Eschbach im Südwesten von Baden-Württemberg beheimatet ist, „die gesamte Bandbreite“ der Ultraleicht-Fliegerei vor. Die Grasshoppers gehörten zu den Programmhöhepunkten der Dittinger Flugtage. Bei den Vorstellungen malen die Ultraleicht-Flugzeuge Figuren an den Himmel. Dabei werden in den Maschinen Smoke-Anlagen eingesetzt, damit die Luftfiguren vom Boden aus besser zu sehen sind. Das Trio hatte bis zur Show in der Schweiz laut eigenen Angaben insgesamt bereits mehr als 50 Stunden im Formationsflug verbracht.

Mindestens 11 Tote bei Flugshow in England

Erst am Samstag waren bei einer Flugshow an der südenglischen Küste mindestens elf Menschen ums Leben gekommen, als ein historischer Kampfjet auf eine Schnellstraße stürzte. Das ausgebrannte Wrack soll am Montag mit einem Kran angehoben werden. Experten verschiedener Polizeieinheiten und der Feuerwehr arbeiten zusammen an der Bergung auf einer Straße nahe Brighton. Nach Angaben eines Polizeisprechers ist nicht ausgeschlossen, dass dabei weitere Todesopfer entdeckt werden. Am Sonntagabend ging die Polizei von elf Toten aus, machte aber noch keine endgültigen Angaben. Das Militärflugzeug vom Typ Hawker Hunter war am Samstag während einer Flugshow abgestürzt und auf eine vielbefahrene Straße gekracht, wo es Autos unter sich begrub.

Die schwer beschädigte Straße und das umliegende Gelände bleiben vorerst als Gefahrenzone gesperrt, da sich nach Angaben der Polizei noch Treibstoff im Flugzeugwrack befindet. Der Pilot, der aus den brennenden Trümmern gerettet worden war, liegt im Krankenhaus, sein Zustand ist einem Polizeisprecher zufolge weiterhin kritisch. Nach Informationen der Nachrichtenagentur PA ist er ein 51 Jahre alter, erfahrener Kunstflieger, der regelmäßig an Flugschauen teilnimmt. Er hat war bei der britischen Luftwaffe und hat mehr als 12.000 Flugstunden Erfahrung. (AFP/dpa)

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