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Kanufahrer

© dpa

Totgeglaubter Kanufahrer: Frau des "Verschollenen" gesteht Betrug

Die Frau des totgeglaubten britischen Kanufahrers John Darwin hat gewusst, dass ihr Mann am Leben war. Mit dem Geld der Lebensversicherung war sie nach Panama ausgewandert. Besonders perfide: Die beiden Söhne des Paares wussten von nichts.

Ein Bild aus dem vergangenen Jahr, das die beiden in Panama zeigt, sei echt. "Ja, das ist er. Meine Söhne werden mir nie vergeben", gestand Anne Darwin mehreren britischen Zeitungen. Ihr Mann war vor rund fünf Jahren für tot erklärt worden, auch seine Frau hatte zunächst gesagt, in dieser Zeit keine Lebenszeichen von ihm bekommen zu haben. Das Paar hat zwei erwachsene Söhne. "Sie wissen nichts von allem. Sie dachten John sei tot, sie werden mich jetzt hassen." Ihr eigenes Leben sei ein "Albtraum".

Das Geständnis erhöht den Druck auf den Mann, der am Samstag nach fünfeinhalb Jahren plötzlich wieder erschienen ist. Er war im März 2002 nahe des nordostenglischen Küstenorts Hartlepool angeblich mit seinem Kanu auf eine Tour gegangen und spurlos verschwunden. Das Boot wurde später kaputt am Strand gefunden. Der 57-Jährige sollte heute vernommen werden, er wurde am Vortag wegen Betrugsverdachts festgenommen. Seine Frau hatte gestanden, seine Lebensversicherung eingelöst zu haben.

Ehepaar will sich der Polizei stellen

Das Bild zeigt das Ehepaar neben einem Immobilienmakler in Panama im Sommer 2006. Anne Darwin wanderte nach eigenen Angaben vor sechs Wochen in das südamerikanische Land aus und hatte auch ihre gemeinsamen Häuser in England verkauft. Sie plane jetzt, nach Großbritannien zurückzugehen, auch wenn sie dort ins Gefängnis müsse. "Ich will nicht wie eine Flüchtige leben. Ich werde nach Hause kommen müssen", sagte die 55-Jährige. Ihr Mann habe sie "Jahre nach seinem Verschwinden" kontaktiert. Sie habe aber nicht gewusst, dass er sich in England der Polizei stellen wird. (küs/dpa)

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