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Panorama: Trichter über Bohrleck neu installiert

Vor der US-Küste tritt weiter Gas und Öl aus

New Orleans/Hurghada - Nach einer erneuten schweren Panne hat BP das Auffangsystem über dem lecken Bohrloch im Golf von Mexiko wieder installiert. Der Trichter fange wieder Öl und Gas auf, teilte der Mineralölkonzern mit. Wegen der Kollision eines Unterseeroboters mit einem der Absaugventile musste die Vorrichtung vorübergehend entfernt werden. Die neuerliche Panne führte dazu, dass Öl wieder ungehindert in den Golf strömte. US-Fernsehsender zeigten nach dem Störfall Bilder von großen ausströmenden Ölblasen am Meeresgrund. Gegen 18.30 Uhr Ortszeit konnten Techniker den Trichter wieder platzieren.

Über den Trichter waren zuletzt täglich rund 25 000 Barrel Öl, also knapp vier Millionen Liter, in Frachter gepumpt worden. Insgesamt laufen nach Regierungsschätzungen täglich zwischen 30 000 und 60 000 Barrel Öl aus. Die von BP betriebene Ölplattform „Deepwater Horizon“ war am 20. April explodiert und zwei Tage später gesunken. BP war wegen seines Krisenmanagements massiv in die Kritik geraten. Der Einsatz vor Ort wurde immer wieder durch Pannen verzögert.

Die US-Regierung hat Berufung gegen ein Gerichtsurteil eingelegt, mit dem das sechsmonatige Moratorium für Ölbohrungen in großer Meerestiefe aufgehoben wird. Mit dem Moratorium wollte Präsident Barack Obama weitere Bohrplattformunfälle verhindern. Eine Regierungskommission sollte zunächst die Ursachen der Explosion auf der Plattform „Deepwater Horizon“ untersuchen. Das Ende Mai verhängte Moratorium führte zur Schließung von 33 Bohrinseln. Dagegen hatten Ölunternehmen erfolgreich geklagt. Innenminister Ken Salazar kündigte sofort ein neues Moratorium an.

Auch im Roten Meer wird an der ägyptischen Küste Öl angeschwemmt. Nach Auskunft von Reisebüros in Berlin sind an den bei Pauschalurlaubern wie Windsurfern und Tauchern beliebten Stränden von Hurghada und Al Gouna Ölbrocken gefunden worden. Wegen der derzeitigen Windrichtung werde das Öl derzeit vor allem aufs Meer hinausgetrieben. Dort werden nach Angaben von ägyptischen Umweltverbänden infolge eines Lecks an einer Ölplattform Biotope im Meer zerstört. Beim ägyptischen Fremdenverkehrsamt hieß es, man sammle jetzt detaillierte Informationen. Laut Deutschem Reiseverband dürfen Urlauber reine Badereisen ohne Stornokosten absagen, wenn Strände verschmutzt seien. AFP/rtr/kög

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