zum Hauptinhalt

Tropensturm: "Stan" fordert immer mehr Opfer

Gigantische Wassermassen haben nach einer Woche Dauerregen infolge des Tropensturms "Stan" riesige Schäden in Südmexiko und Mittelamerika angerichtet. El Salvador wurde zudem von einem Erdbeben erschüttert.

Mexiko-Stadt/San-Salvador - Mehrere Millionen Menschen sind von der Sintflut geschädigt. Die Zahl der Toten stieg von Stunde zu Stunde und lag in der Nacht zum Samstag bei rund 500. Hunderte Menschen gelten als vermisst, weil zahlreiche Dörfer und Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die meisten Toten hat Guatemala zu beklagen. Dort sind nach jüngsten Berichten insgesamt 376 Menschen zu Tode gekommen, viele weitere sind verschollen.

Das von Überschwemmungen und einem Vulkanausbruch heimgesuchte El Salvador wurde am Freitag zusätzlich von einem starken Erdbeben erschüttert. Es ereignete sich gegen 18.40 Uhr MESZ und löste in der Bevölkerung Panik aus. Das Beben von der Stärke 6,2 sei im ganzen Land und im Süden von Guatemala spürbar gewesen, teilte das nationale Institut für Erdforschung mit. Das Epizentrum befand sich in der westlichen Provinz Ahuachapan an der Pazifikküste.

Angaben über die Höhe der Schäden aus den mittelamerikanischen Ländern lagen zunächst nicht vor, weil die Behörden angesichts der katastrophalen Lage keinen Kontakt zu vielen Regionen aufnehmen konnten. Im mexikanischen Bundesstaat Veracruz wurden 40.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche und die Ernte von Mais, Zuckerrohr, Papaya zerstört. Präsident Vicente Fox sicherte den Krisengebieten 1,6 Millionen Dollar Hilfsgelder aus dem Staatshaushalt zu. Allein in Mexiko sind drei Millionen Menschen betroffen.

Weil das Wasser in den betroffenen Gebieten Guatemalas und El Salvadors die gesamte Verkehrsinfrastruktur stark beschädigt hat, können nach wie vor auch die Hilfslieferungen kaum die Not leidende Bevölkerung erreichen. «Für die Hilfsorganisationen ist es fast unmöglich in die eingeschlossenen Dörfer vorzudringen», sagte Jörg Peter Holla von der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ).

Neben El Salvador ist auch Guatemala sehr stark von der Sintflut getroffen. Mehrere Erdrutsche verursachten die meisten Todesfälle. Der Chef des Katastrophenschutzministeriums, Hugo Hernandez, teilte am späten Freitagabend (Ortszeit) mit, dass noch insgesamt mehr als 600 Personen in Guatemala vermisst würden. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false