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Koranschule

© dpa

Türkei: 17 Tote bei Einsturz einer Koranschule

In der türkischen Stadt Taskent hat sich eine Tragödie ereignet: 17 Koranschülerinnen kamen hier beim Einsturz einer Schule ums Leben. Ursache soll eine Gasexplosion sein.

In der Türkei ist eine Schule für Mädchen eingestürzt. 17 Menschen starben in den Trümmern, und 27 Schülerinnen und Lehrer wurden nach Angaben des türkischen Innenministers Besir Atalay verletzt. Einige von den Kindern wurden verschüttet und erlitten lebensgefährliche Brandverletzungen. Die Polizei suchte noch Stunden nach dem Unglück nach ihnen. Es gibt aber nur wenig Hoffnung, sie lebend zu finden. Durch die Detonation, die sich in den frühen Morgenstunden ereignete, war eine Hälfte des dreistöckigen Gebäudes völlig eingestürzt. Ursache soll eine Gasexplosion sein.

"In den Schlafräumen breitete sich ein Gasgeruch aus, und gleich danach gab es eine heftige Explosion", berichtete die 13-jährige Merve Avci, die das Unglück mit einigen Kratzern überlebte. Zwei ihrer Hodschas (Lehrer), die sie auf dem Weg zum Morgengebet getroffen habe, hätten sie wieder nach oben geschickt, bevor sich das Unglück ereignete. "In der Küche hat sich ein Gasschlauch gelöst", habe einer von ihnen gesagt. Danach hätten sie die Tür hinter sich geschlossen.

In dem Wohnheim sollen sich etwa 50 Schülerinnen zwischen zwölf und 16 Jahren sowie sechs Lehrer und Personal aufgehalten haben. Mädchen, die sich in der stehengebliebenen Gebäudehälfte befunden hatten, überlebten das Unglück nahezu unversehrt. Drei Schülerinnen, die im Laufe des Vormittags lebend aus dem Trümmerberg gerettet wurden, kamen mit Armeehubschraubern ins Krankenhaus der Provinzhauptstadt Konya.

Gastank stand einige Meter von der Schule entfernt

Wie der türkische Sender NTV berichtete, wurde das Gebäude aus einem großen Gastank versorgt, der einige Meter von der Schule entfernt stand. Das Gebäude sei mit einer einzigen großen Explosion in sich zusammengefallen. Mit bloßen Händen, Spitzhacken und Schaufeln suchten die Retter in den Trümmern nach Verschütteten.

In der Koranschule am Rande der Ortschaft Balcilar im Taurusgebirge wurden Sommerkurse für Mädchen angeboten, die dort auch übernachteten. Nach Angaben der Behörden werden Internat und Schule seit dem Jahr 2000 von einem privaten Verein betrieben. Die im südlichen Zentralanatolien gelegene Stadt Konya ist durch ihre "Tanzenden Derwische" und ihre Pilgerstätten bekannt, die jährlich von zahlreichen Menschen besucht werden.

Erst vor fünf Jahren waren bei einem ähnlichen Explosionsunglück in der türkischen Stadt Kayseri zehn Koranschüler ums Leben gekommen. Zwölf Schüler und ein Lehrer seien nach dem Einsturz des Hauses verletzt gerettet worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. (kj/dpa)

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