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Türkei: Arbeiter statt Sandsäcke: drei Tote bei Werftunfall

Am Dienstag sind in Istanbul drei Werftarbeiter bei dem Test eines Rettungsbootes verunglückt. Der Unfall wird von Zeitungen als Verbrechen eingestuft.

Die Leitung einer türkischen Werft hat beim Test eines Rettungsbootes Arbeiter statt Sandsäcke eingesetzt und damit nach Presseberichten den Tod von drei Menschen verschuldet. Zeitungen werteten den Unfall am Dienstag als "Verbrechen".

Der Vorfall ereignete sich auf einer Werft im Industriegebiet des Istanbuler Stadtteils Tuzla auf der asiatischen Seite der türkischen Metropole. Die Werften von Tuzla sind wegen häufiger Verstöße gegen Sicherheitsrichtlinien berüchtigt. Nach Presseberichten sind seit 2006 mehr als 90 Arbeiter auf den 43 Werften von Tuzla ums Leben gekommen.

Experten: Für diese Tests hätten Sandsäcke verwendet werden müssen

An dem Versuch mit dem Rettungsboot waren nach den Berichten 19 Arbeiter beteiligt. Sie mussten sich in das geschlossene Rettungsboot setzen, das von einem Frachter ins Meer abgelassen wurde. Das Boot hätte sich nach dem Aufprall auf dem Wasser von selbst wieder aufrichten sollen, kenterte aber. Drei der eingeschlossenen Arbeiter konnten sich nicht mehr retten und ertranken. Zwölf weitere Arbeiter wurden verletzt.

Die Zeitung "Sabah" zitierte Experten mit der Einschätzung, bei dieser Art von gefährlichen Tests hätten Sandsäcke verwendet werden müssen. (kk/AFP)

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