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Türkei: Präsident Gül bricht aus Versehen das Fasten im Ramadan

Ein unbedachter Augenblick, da war es passiert. Der türkische Präsident hat die Fastenregel im Monat Ramadan missachtet. Gerade er, der von vielen seiner Landsleute als religiöse Bedrohung für den Staat wahrgenommen wird.

Mit einem unbedachten Griff zum Wasserglas hat der islamisch-konservative türkische Staatspräsident Abdullah Gül das Fasten im Monat Ramadan gebrochen. Schon nach dem ersten Schluck habe er den Fehler aber erschrocken bemerkt. "Warum warnen sie mich nicht? Warum stellen sie dieses Wasser hin?", zitierte die Tageszeitung "Radikal" den vorwurfsvollen Präsidenten.

Der Fauxpas unterlief dem frommen Muslim Gül, der von Teilen der türkischen Opposition einer schleichenden Islamisierung des Landes verdächtigt wird, bei einer Begegnung mit Verbandsvertretern in Siirt im türkischen Kurdengebiet.

Muslime sollen im Ramadan von frühmorgens bis nach Sonnenuntergang nichts essen und nichts trinken. Mit dem versehentlichen Schluck Wasser habe Gül trotzdem nicht gegen das Fastengebot verstoßen, meinen türkische Islamexperten. Der Präsident habe das Wasserglas nicht mit dem Vorsatz geleert, das Fasten zu brechen, sondern aus purer Vergesslichkeit, sagte Süleyman Ates, ein früherer Leiter des staatlichen Religionsamtes der Türkei, der Zeitung "Vatan". Wenn keine Absicht vorliege, zähle ein solcher Zwischenfall nicht, betonte Ates. Dies gelte übrigens nicht nur für Präsidenten, sondern für alle Gläubigen. (mit dpa/AFP)

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