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Panorama: Türkei: Rätselhafter Absturz

Istanbul - „Ich sehe die Piste“, sagte der Pilot. Kurz darauf brach der Funkverkehr zwischen Flug Atlasjet KK4203 und dem Tower des Flughafens im südwesttürkischen Isparta ab, die aus Istanbul kommende Maschine verschwand um 1 Uhr 36 in der Nacht zum Freitag von den Radarschirmen.

Istanbul - „Ich sehe die Piste“, sagte der Pilot. Kurz darauf brach der Funkverkehr zwischen Flug Atlasjet KK4203 und dem Tower des Flughafens im südwesttürkischen Isparta ab, die aus Istanbul kommende Maschine verschwand um 1 Uhr 36 in der Nacht zum Freitag von den Radarschirmen. Augenzeugen am Flughafen Isparta hatten die Landelichter des zweistrahligen Jets vom Typ MD 83 bereits sehen können. Doch plötzlich verloschen sie. Die Maschine stürzte zwölf Kilometer vor der Landebahn auf einen Berg. Alle 57 Menschen an Bord starben, darunter ein sechs Wochen altes Baby.

Als die Bergungsmannschaften gegen Morgen die von einem Militärhubschrauber lokalisierte Unglücksstelle in 1800 Meter Höhe erreichten, fanden sie eine teilweise zerstörte Maschine und Passagiere, die tot in ihren Sitzen saßen. Der Mittelteil des Rumpfes war noch relativ intakt, das Cockpit und das Heck waren abgetrennt. Auch von den Flügeln sei so gut wie nichts mehr übrig, sagte ein Behördensprecher. Wrackteile lagen in einem Umkreis mehrerer hundert Meter verstreut.

Bulldozer mussten den Weg in die unzugängliche Region, in der zunächst nur Hubschrauber landen konnten, für Sicherheitskräfte und Krankenwagen frei machen. Die Gegend wurde abgesperrt. Kurz nach den ersten Bergungsteams trafen verzweifelte Angehörige an der Absturzstelle ein, die zu ihren vermissten Verwandten wollten. Weinende Männer und Frauen liefen auf das an einem Abhang liegende Wrack zu und mussten von der Gendarmerie halb tröstend, halb abwehrend zurückgehalten werden.

Der Anflug auf Isparta ist nach Behördenangaben nicht besonders schwierig. Warum die Maschine den Anflugkorridor von Isparta plötzlich verlassen hat, weiß niemand. Susanne Güsten

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