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Türkei: Viele Tote nach Sturm

Schwere Regenfälle und Stürme im westlichen Teil der Türkei haben bereits etliche Todesopfer gefordert. Viele Flutopfer suchten auf Dächern und Bäumen Zuflucht.

In Selimpasa, einem Vorort im europäischen Teil Istanbuls, spielten sich am Dienstag nach einem schweren Herbststurm Szenen ab wie in einem Katastrophenfilm. Hubschrauber von Polizei und Armee retteten Flutopfer von Dächern und aus Bäumen. Schwerer Regen hatte seit Montagabend Straßen unterspült und Flüsse, Bäche und Abflusskanäle anschwellen lassen. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben.

Im Landkreis Saray, etwa 80 Kilometer nordwestlich der Metropole, wurde die Hütte einer Bauernfamilie weggeschwemmt – die Leiche der Mutter und der drei Kinder wurden von Suchtrupps geborgen, nach dem Vater wurde noch gesucht. Ein paar Kilometer weiter ertrank ein weiteres Bauern-Ehepaar. Auch Dutzende Tiere starben.

In einigen Landkreisen fielen 75 Millimeter Regen pro Quadratmeter, das ist rund ein Zehntel der durchschnittlichen Jahresmenge an Niederschlag. Beide Stadtautobahnen, auf denen der Fernverkehr rund um die Zwölf-Millionen-Stadt Istanbul rollt, mussten wegen überschwemmter Fahrbahnen vorübergehend gesperrt werden. „Das Leben steht still“, fasste der Fernsehsender Haber-Türk die Lage zusammen.

In Silivri an der Küste des Marmarameeres wurden eine Frau und ihre zwei Töchter in ihrem Auto ins Meer hinaus geschwemmt. Die Mutter und ein Mädchen konnten sich befreien und in Sicherheit bringen, die zweite Tochter wurde am Nachmittag noch vermisst. Auch im Schwarzen Meer tobte der Sturm. Vor der Küste des Strandorts Kilyos brach ein kambodschanischer Frachter auseinander. Die zwölfköpfige Mannschaft konnte gerettet werden.

Am Marmarameer standen Feriensiedlungen und Kleinstädte unter Wasser. Über 200 Menschen wurden von der Feuerwehr gerettet. Viele Bewohner der Gegend flohen aus ihren Häusern. Meteorologen sagen für die kommenden Tage weitere Niederschläge voraus.

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