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Panorama: TV-Quizsendungen: Gewinne sollen steuerfrei bleiben

Das Bundesfinanzministerium hat den Vorschlag von Politikern aller Parteien, große Gewinne aus Quizsendungen künftig zu besteuern, strikt abgelehnt. "Es gibt solche Pläne nicht", sagte Thomas Gerhardt, einer der Sprecher von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD).

Das Bundesfinanzministerium hat den Vorschlag von Politikern aller Parteien, große Gewinne aus Quizsendungen künftig zu besteuern, strikt abgelehnt. "Es gibt solche Pläne nicht", sagte Thomas Gerhardt, einer der Sprecher von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Nach Meinung einiger Politiker sollten große Gewinne wie bei der RTL-Show "Wer wird Millionär?" besteuert werden.

"Bei einer solchen Steuer ist fraglich, ob der personelle und verwaltungstechnische Aufwand, den man bräuchte, in einem vernünftigen Verhältnis steht zu den Einnahmen", sagte Gerhardt als Begründung. Eine Lotteriesteuer sei auf Länderebene bereits vorhanden, hieß es vom Ministerium.

"Grundsätzlich sollten alle Einkünfte - egal, ob Löhne, Gehälter, Mieteinnahmen oder Aktiengewinne - steuerlich gleich behandelt werden", hatte Christine Scheel (Grüne), Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag gesagt. Dies sollte auch für Gewinne von TV-Quizsendungen gelten. Der Erlass von 1972, der die Steuerfreiheit solcher Gewinne regelt, sei "auch im Hinblick auf die Höhe der Summen nicht mehr zeitgemäß".

"Die Steuerfreiheit wurde mal eingeführt für kleinere Gewinne", hatte der SPD-Steuerexperte Peter Enders erklärt. "Doch jetzt geht es um Riesensummen. Deshalb bin ich dafür, das Gesetz zu ändern und größere Gewinne aus einem TV-Quiz, aber auch beim Lotto zu besteuern." Selbst der Bund der Steuerzahler hätte keine Einwände gegen diese neue Einnahmequelle des Fiskus.

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