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Panorama: TWA 800: Liegt der Algerier in seinem Sarg?

ZÜRICH (Tsp/AP).Der rätselhafte Absturz des TWA-Fluges 800 vom Juli 1996 vor New York hat zu neuen Spekulationen geführt.

ZÜRICH (Tsp/AP).Der rätselhafte Absturz des TWA-Fluges 800 vom Juli 1996 vor New York hat zu neuen Spekulationen geführt.Ein Bericht des Deutschschweizer Fernsehens vom Dienstag abend stellt eine Verbindung zwischen einem riesigen Versicherungsbetrug und dem Absturz her.Gläubiger des damals in der Schweiz ansässigen Algeriers Samir Ferrat bezweifeln, daß dieser wirklich mit der Maschine über dem Atlantik vor New York abgestürzt ist, obwohl er auf der Passagierliste stand.Dies ist eine der Thesen in dem mysteriösen Fall, über den die Schweizer TV- Nachrichtensendung "10 vor 10" am Dienstag abend berichtete.

Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Ferrat hatte demnach kurz vor seinem Tod mehrere Lebensversicherungen in Millionenhöhe bei verschiedenen Gesellschaften abgeschlossen.Eine der Versicherungen, die Schweizer "Winterthur", stoppte die Auszahlung der Summe an Ferrats Familie in letzter Sekunde, weil eigene Recherchen Zweifel ergeben hatten.Laut Fernsehbericht zahlten französische Versicherungen Millionenbeträge an die Familie des Algeriers, der angeblich auf dem islamischen Friedhof von Paris bestattet ist.Französische und Schweizer Behörden ermitteln bereits seit eineinhalb Jahren in dem mysteriösen Fall.Die Betrugsopfer Ferrats vermuten, der Mann habe Millionen angehäuft, den Tod vorgetäuscht und sei untergetaucht.Demnach dürfte er nicht in dem Grab liegen, das nebenstehend abgebildet ist.

Eine andere These lautet nach Angaben des TV-Senders, Ferrat sei wegen seiner dunklen finanziellen Machenschaften Ziel eines Anschlags geworden oder habe Selbstmord begangen.

Deutet dies darauf hin, daß die Maschine doch aufgrund einer bewußt herbeigeführten Explosion abstürzte? Die US-Behörden haben im Verlauf 16 Monate langer Ermittlungen keinen Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund bei dem TWA-Absturz gefunden, bei dem damals alle 230 Flugzeuginsassen ums Leben gekommen waren.

Vor der Bekanntgabe des offiziellen Ermittlungsergebnisses, nach dem ein technischer Fehler Ursache ist, hatten sich die zuständige US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) und das FBI einen monatelangen rechthaberischen Propagandakrieg geliefert.Das FBI ging lange Zeit von einem Anschlag aus.Das NTSB widersprach immer wieder dieser Version und behielt schließlich recht, als das FBI klein beigab und seine Ermittlungen einstellte.

Der Algerier wurde nach Angaben in der schweizerischen TV-Sendung unmittelbar nach dem Absturz wegen seiner Nationalität vom US-Bundeskriminalamt FBI unter die Lupe genommen, aber sowohl als möglicher Täter als auch als mögliches Opfer eines Bombenanschlags auf den TWA-Flug 800 ausgeschlossen.Nach dem Absturz sei jedoch die Kreditkarte des Algeriers weiterhin benützt und mit insgesamt 700 Dollar belastet worden; das FBI habe dies damit erklärt, daß die Karte vermutlich an Land geschwemmt und von einer nicht berechtigten Person benützt worden sei.

Der gebürtige Algerier, der Inhaber eines Diplomatenpasses der Republik Elfenbeinküste gewesen sein soll, betrieb die auf Schloß Vaumarcus im Kanton Neuenburg residierende Finanzgesellschaft Sofin SA.Diese habe vor allem an der Elfenbeinküste Geschäfte getrieben.Bei einer Vertragsunterzeichnung in Washington sei auch der US-Wirtschaftsminister Ron Brown zugegen gewesen, der mittlerweile bei einem Flugzeugabsturz gestorben ist.

Nach Angaben eines Genfer Anwalts, der einen Großgläubiger vertritt, transferierte der Algerier wenige Wochen vor der Flugzeugkatastrophe Millionenbeträge auf eigene Privatkonten sowie solche seiner Familie und von Off-shore-Gesellschaften.

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