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Panorama: Über Togo fahr’n wir zur WM!

Heute beginnt die zweite Ticketverkaufsphase zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Ein kleiner Ratgeber

Den Fußballtrainer der Elfenbeinküste, Herrn Henri Michel, muss man nicht unbedingt kennen. Ja, es wäre nicht mal peinlich, die Frage nach der Trikotfarbe der Elfenbeinküste unbeantwortet zu lassen (Orange, das nur nebenbei). Dennoch sollten sich Fußballfans langsam mit den Jungs von der Westküste Afrikas anfreunden. Wenn heute in der Mittagspause die zweite Ticketverkaufsphase zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland beginnt, können Fans relativ beruhigt „Elfenbeinküste“ anklicken. Deren Fußballer dürften sich für die WM qualifizieren.

Ein wenig Fachwissen ist am heutigen Montag gefragt: Ab Punkt 12 Uhr nimmt das WM-Organisationskomitee wieder Kartenbestellungen auf der Internetseite des Weltverbandes Fifa entgegen. Angeboten werden diesmal keine Einzelkarten, sondern so genannte „teamspezifische Tickets“, kurz: TST. Wer zum Beispiel „TST 3“ und „Polen“ anklickt, kauft damit Eintrittskarten für die ersten drei WM-Spiele der polnischen Nationalmannschaft. Bewerben können sich nur Fans, die noch keine WM–Karte haben.

Der Haken ist: Bis auf Deutschland steht noch kein WM-Teilnehmer fest. Die Qualifikationsspiele werden erst im Oktober beendet. Also ist Weitsicht gefragt. Wenn ihr Team im Herbst nicht zu den 32 WM-Mannschaften gehört, erhalten Fans zwar ihr Geld, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr, zurück. Ins Stadion kommen sie jedoch auch nicht. „Es ist ein bisschen wie Lotto“, sagen die Organisatoren.

Weil es für 13 Mannschaften – Argentinien, Brasilien, Deutschland, England, Irland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und die USA – keine teamspezifischen Tickets mehr gibt und andere große Länder wie China oder Kanada längst ausgeschieden sind, lohnt sich der Blick auf Kontinente und Regionen, die Fans gern ignorieren.

Afrika zum Beispiel: Die Elfenbeinküste ist in ihrer Qualifikationsgruppe Erster und spielt im letzten Spiel gegen Sudan (eine, sagen wir, eher schwache Mannschaft, die im Hinspiel nach einer Stunde schon fünf Tore kassiert hatte). Wem das noch zu risikoreich ist: Südafrika, Nigeria und Marokko sind auch gute Tipps.

In Südamerika werden sich die ersten vier der WM-Gruppe qualifizieren. Spannend wird es zwischen Uruguay und Paraguay, die um den vierten Platz kämpfen. Dennoch müssten es beide schaffen: Der Fünfte empfängt nämlich den Sieger der Ozeaniengruppe, vermutlich Australien. Und die sind nur bedingt bekannt für großartigen Fußball.

Team-Tickets gibt es jetzt in drei Kategorien – ab 149 Euro für „TST3“. Das Beste am neuen System: Wer „TST7“ (für bis zu 1760 Euro) bucht, hat Anrecht auf sieben Spiele – bis zum Finale am 9. Juli 2006 in Berlin. Scheidet die gebuchte Mannschaft – nehmen wir mal Togo – aus, überträgt sich das Ticket automatisch auf den Sieger.

Von den insgesamt 3,4 Millionen WM–Karten gehen bislang nur 913 000 in den freien Verkauf. Davon wurden bereits 812 000 Tickets in der ersten Bestellphase vergeben. Die restlichen WM-Karten teilen sich Sponsoren, Verbände, VIPs und Medien – später sollen viele davon auch die Fans erreichen. Die Zahl der TST-Karten pro Land richtet sich nach der Weltrangliste. Darin steht die Elfenbeinküste auf Platz 44 von 204. Besser sind die Mexikaner. Achter sind die und ziemlich sicher bei der WM dabei. Wer keine Probleme hätte, beim Spiel Deutschland gegen Mexiko im Block der Gäste zu sitzen, dem sei dieses Ticket empfohlen. Ein Sombrero kann im Sommer außerdem nicht schaden.

Kartenbestellung und Infos:

www.fifaworldcup.com

André Görke

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