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Flut

© dpa

Überschwemmungen in Großbritannien: Kein Strom, kein Trinkwasser

Es sind die schwersten Überschwemmungen seit 60 Jahren. Aus Angst vor Trinkwassermangel kaufen die Menschen große Mengen an Wasserflaschen. Die Behörden warnten davor, dass die Dämme der Flüsse Themse und Severn brechen könnten.

Der britische Premierminister Gordon Brown hat den Klimawandel für die schwersten Überschwemmungen in seinem Land seit 60 Jahren verantwortlich gemacht. "Wie jedes Industrieland stehen wir Problemen des Klimawandels gegenüber", sagte Brown nach einem Besuch der Hochwassergebiete. Zehntausende Haushalte im Westen waren ohne Trinkwasser und Strom. In der Universitätsstadt Oxford wurden bis zu 1500 Menschen in einem Fußballstadion untergebracht. Der Wetterdienst sagte weitere Regenfälle voraus, so dass sich die Lage noch verschlechtern könnte. Umweltminister Hilary Benn warnte im Rundfunksender BBC, das Schlimmste sei noch nicht vorbei.    Brown überflog am Morgen im Hubschrauber die am stärksten betroffene Grafschaft Gloucestershire, wo nach der Überschwemmung einer Wasseraufbereitungsanlage 150.000 Haushalte kein Trinkwasser hatten. "Überall Wasser, aber kein Tropfen zu trinken", titelte die Zeitung "Daily Mail". Der Mangel führte zu Panikkäufen von Wasserflaschen. Ebenfalls in Gloucestershire und im benachbarten Herefordshire waren 48.000 Haushalte ohne Strom.

"So viel Regen wie sonst in einem Monat"


Am schlimmsten betroffen waren neben Gloucestershire die Grafschaften Worcestershire und Oxfordshire. "In einigen Gegenden fiel binnen weniger Stunden so viel Regen wie sonst in einem Monat", sagte Brown. Der Premier kündigte eine deutliche Aufstockung der Mittel für den Hochwasserschutz an. Das Budget werde um weitere 200 auf 800 Millionen Pfund (rund 1,2 Millionen Euro) angehoben. Brown lobte die Einsatzkräfte für ihre Arbeit und nahm die Behörden gegen Vorwürfe in Schutz, sie seien schlecht vorbereitet gewesen.
  
Die Behörden warnten davor, dass die Dämme der Flüsse Themse und Severn brechen könnten. Zahlreiche Straßen und Bahnverbindungen waren unterbrochen. Die britische Luftwaffe brachte seit Freitag mehr als 100 Menschen mit Hubschraubern in Sicherheit. Eine Sprecherin teilte mit, es sei vermutlich der bisher größte Einsatz der Luftwaffe in Friedenszeiten. Seit Freitag, dem Beginn der heftigen Regenfälle, seien die Hubschrauber 55 Mal im Einsatz gewesen. (mit AFP)


 

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