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Überschwemmungen: Land unter in Bayern

Heftige Regenfälle haben am Sonntag in Bayern Flüsse anschwellen lassen und verheerende Schäden angerichtet. Vor allem in Oberfranken wurden Häuser und ganze Straßenzüge zahlreicher Gemeinden überflutet.

Kulmbach/Bayreuth - Im Landkreis Kulmbach wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge war für rund 300 Haushalte vorübergehend die Trinkwasserversorgung unterbrochen. 60 Haushalte mussten zeitweise ohne Strom auskommen. Überflutungen gab es auch um Bayreuth, Lichtenfels und Kronach. Nach einem Erdrutsch im oberbayerischen Landkreis Traunstein musste eine Bundesstraße gesperrt werden. Für die Seen in Südbayern gab es eine Sturmwarnung.

«Fast jede Gemeinde ist betroffen», sagte der Sprecher der Stadt Kulmbach. Für die Gemeinde Himmelkron sei es wohl das schlimmste Hochwasser seit 50 Jahren, meinte Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) am Sonntag vor Journalisten. Ob Kulmbach selbst ohne größere Schäden davon kommt, hänge vor allem davon ab, «ob die Dämme halten», sagte Söllner. Im Bereich der Gemeinde Mainleus hielten Sandsäcke noch den Wassermassen stand. Eine Evakuierung bestimmter Gebiete wollte Söllner nicht ausschließen.

Die oberfränkische Kurstadt Bad Berneck im Landkreis Bayreuth war nach Angaben der Feuerwehr in der Nacht «abgesoffen». Der Pegel der durch die Innenstadt fließenden Ölschnitz war binnen weniger Stunden um einen Meter angestiegen. Bis zum Mittag entspannte sich die Lage.

Strom- und Trinkwasserzufuhr unterbrochen

In Tröstau im Landkreis Wunsiedel überflutete die Röslau ganze Straßenzüge. Wegen der hohen Verschmutzungsgefahr wurde für rund 300 Haushalte die Trinkwasserversorgung unterbrochen. Das Gesundheitsamt empfahl, das Wasser bis auf weiteres vor dem Trinken abzukochen. In bis zu 60 Haushalten gab es für einige Stunden keinen Strom. In Arzberg stieg der Pegel der Röslau am Sonntag auf 3,98 Meter und lag damit nur noch einen Zentimeter unter dem Höchststand von 1998. Normal ist ein Pegel von 1,30 Metern. Helfer schichteten Tausende von Sandsäcken auf.

Auf dem Gelände der Landesgartenschau in Marktredwitz stand der südliche Bereich mit Schwimmbad, Bühne und Liegewiese unter Wasser. Auch in den Landkreisen Lichtenfels und Kronach liefen Keller voll, Straßen wurden wegen Überflutungen gesperrt. Aus dem unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg wurden ebenfalls Überschwemmungen gemeldet.

Für die kommenden Tage sagen die Meteorologen wechselhaftes und kaltes Wetter voraus. Deshalb sei nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage zu rechnen. (tso/dpa)

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