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Umwelt: Briten sind Müll-Europameister

Das Königreich verursacht in Europa mit Abstand den meisten Müll. Jetzt wollen die Behörden das Umweltbewusstsein der Bürger schärfen - den Briten geht es an den Geldbeutel.

London - Obwohl deutlich weniger Menschen im Königreich als in Deutschland leben, werde beispielsweise dreimal so viel Abfall wie in der Bundesrepublik verursacht, stellte die zuständige Behörde in einer am Dienstag vom "Daily Mirror" veröffentlichten Studie fest. 27 Millionen Tonnen Abfall kämen jedes Jahr zusammen. Grund dafür ist nach Ansicht der Local Government Association, dass die Briten für die Müllabfuhr nicht direkt zahlen müssen. Die Müllabfuhr wird über lokale Steuern finanziert.

Nach dem Plan der Behörde sollen die Briten künftig nach der Menge des von ihnen produzierten Mülls bezahlen - pro Kilogramm Müll also eine bestimmte Summe, recyclingfähiger Abfall ausgenommen. Damit sollen die Menschen angehalten werden, schon beim Einkauf auf recyclefähiges Material zu achten. Kritiker befürchten dagegen, dass der Müll dann einfach in der Landschaft landet. "Wer nicht zahlen kann oder zahlen will, schmeißt den Müll dann einfach irgendwo hin", befürchtete Eric Pickles von den Konservativen. "Das wird die Umwelt schwer schädigen."

Die Briten haben allgemein ein eher entspanntes Verhältnis zum Müll. Während die Deutschen als Recycle-Weltmeister gelten, wird im Königreich kaum getrennt. Bei der Müllabfuhr gibt es nur zwei Varianten: "Normaler" Müll und Recycling-Tonnen, wobei darin von Glas über Plastik bis zu Papier alles zusammengeworfen wird. (tso/AFP)

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