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© RTL

"Wer wird Millionär": Medienwirbel um Bundestagsfahrer

Bei der RTL-Quizshow "Wer wird Millionär" sprach er über seine Fahrgäste. Damit hat der Chauffeur eines vom Bundestag beauftragten Fahrdienstes für mächtig Wirbel gesorgt.

Der Auftritt eines Fahrers des vom Bundestag beauftragten Fahrdienstes in der RTL-Quizshow "Wer wird Millionär" hat für Wirbel gesorgt. Der für den Fuhrpark des Unternehmens RocVin zuständige Geschäftsführer Norbert Tietke widersprach einem "Bild"-Bericht, wonach der 56-jährige Konrad Göckel entlassen worden sei, weil er in der Show von Günther Jauch Bundestagsabgeordnete als arrogant bezeichnet hatte. "Wir haben ihn nicht entlassen, er könnte theoretisch sofort wieder fahren", sagte Tietke. Göckel habe sich vielmehr frei genommen.

Tietke sagte weiter, der Fahrer sei derzeit nicht in der Verfassung zu arbeiten. Ebenso wie der Quiz-Kandidat selbst sei auch das Unternehmen "total erschrocken, was da passiert ist". Göckel habe ihm gesagt, er wolle nun umgehend mit einem Anwalt sprechen und "überlegen, wie er das richtigstellen kann". Der Fahrer hatte am Freitag auf die Frage Jauchs, ob die höher gestellten Bundestagsabgeordneten oder die Hinterbänkler die freundlicheren Fahrgäste seien, geantwortet: "Wollen Sie eine ehrliche Antwort? Je höher, desto arroganter..."

Widersprüchliche Aussagen über Entlassung

Die "Bild"-Zeitung berichtete daraufhin unter Berufung auf den geschäftsführenden Gesellschafter von RocVin, Stefan Reuter, das Unternehmen habe in Abstimmung mit dem Deutschen Bundestag das Arbeitsverhältnis mit dem 56-Jährigen aufgelöst, weil er gegen seine im Anstellungsvertrag festgeschriebene Verschwiegenheitspflicht verstoßen haben.

Dieser Darstellung widersprach auch Bundestagssprecher Christian Hoose. "Wir haben keinen Einfluss genommen, und eine Entlassung war nicht mit dem Bundestag abgestimmt", sagte Hoose. Die Bundestagsverwaltung sei lediglich darüber informiert worden, dass Göckel künftig nicht mehr für den Bundestag fahre. Laut Tietke bezog sich die Mitteilung lediglich auf die Zeit bis zur Sommerpause. Wie es ab September weitergehe, werde nun gemeinsam überlegt. (mit AFP)

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