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Unglück in Kinshasa: Antonov stürzt auf Wohngebiet - viele Tote

Beim Absturz eines Frachtflugzeugs auf ein Wohnviertel in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa sind möglicherweise mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Die Fluglinie steht in der Europäischen Union auf der schwarzen Liste.

Auch Stunden nach dem Absturz eines Transportflugzeugs vom Typ Antonov in ein Wohngebiet der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa herrschte am Donnerstagabend Unsicherheit über die Zahl der Todesopfer. Der britische Fernsehsender BBC sprach von mindestens 38 Toten. UN-Sprecher Michel Bonnardeaux sagte am Donnerstagabend, an Bord der Maschine seien 27 Menschen gewesen, von denen nur zwei überlebt hätten.

"Wir wissen nicht, wie viele Menschen am Boden starben oder verletzt wurden", sagte Bonnardeaux. "Dies ist eine afrikanische Stadt mit dicht bevölkertem Gebiet, und wir fürchten, dass der Schaden groß sein kann."

"Wir konnten 18 Tote bergen", sagte Dominique Lutula, Leiter des kongolesischen Roten Kreuzes. Außer dem Roten Kreuz seien auch andere Helfer an der Unglücksstelle im Einsatz. Viele der Leichen waren Augenzeugenberichten zufolge bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Nach offiziellen Angaben waren an Bord der Antonov 19 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. An der Absturzstelle herrschte Chaos, Hunderte versammelten sich am Unlücksort.

Probleme beim Start

Die Maschine, die von einer russischen Crew geflogen wurde, hatte angeblich Probleme beim Start. Kurz darauf stürzte sie in das Wohngebiet nahe des Flughafens. Der Pilot hatte offenbar im letzten Augenblick versucht, eine noch größere Katastrophe zu verhindern und einem belebten Markt auszuweichen, berichteten Augenzeugen in der BBC. Das Flugzeug raste etwa 50 Meter vom Markt entfernt in mehrere Häuser, die in Flammen aufgingen.

Schwere Flugzeugunglücke sind im Kongo, wo zahlreiche ausgemusterte Maschinen sowjetischer Herkunft im Einsatz sind, keine Seltenheit. Nach Angaben des Afrikanischen Luftfahrtverbandes betrafen mehr als die Hälfte der Flugzeugabstürze in Afrika in den vergangenen zehn Jahren kongolesische Maschinen. (mit dpa)

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