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Unglücksserie: Erneut Zugunfall in Japan

In Japan hat sich am dritten Tag in Folge ein Zugunfall ereignet. In Yokohama stieß am Mittwoch ein Vorortzug an einem Bahnübergang mit einem Personenwagen zusammen. Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer bei dem schweren Zugunglück vom Montag in Amagasaki bei Osaka auf 91.

Tokio (27.04.2005, 09:12 Uhr) - Nach dem neuerlichen Unfall in Yokohama wurde der Fahrer des Autos schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Die etwa 130 Fahrgäste in den acht Wagen des Zuges sollen unverletzt geblieben sein. Das Unglück ereignete sich, als das Auto die Schranke an dem Bahnübergang durchbrach.

Erst am Vortag war es in der Provinz Ibaraki an einem Bahnübergang zu einem Zusammenstoß zwischen einem Expresszug und einem Lastwagen gekommen. Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer bei dem schweren Zugunglück vom Montag in Amagasaki bei Osaka auf 91. Am dritten Tag nach dem schwersten Zugunfall in Japan seit mehr als 40 Jahren ging die Suche nach weiteren Opfern in den zerstörten vorderen Wagen weiter. Gegen die Bahngesellschaft JR West wird strafrechtlich ermittelt. Die Firma soll laut Medien gewaltigen Druck auf die Zugführer ausgeübt haben, die Bahnhöfe absolut pünktlich anzufahren.

Der erst 23-jährige Fahrer des Unglückszuges, der schon mehrfach verwarnt worden war, musste Fernsehberichten zufolge fürchten, entlassen zu werden, weil er kurz vor dem Unglück in einem Bahnhof 40 Meter zu weit gefahren war. Tatsächlich hatte er den Schaffner nach dessen Aussagen gebeten, dem Kontrollzentrum eine geringere Distanz anzugeben. Der Schaffner log, es seien acht Meter gewesen. Daraufhin fuhr der junge Zugführer offenbar mehr als 30 Kilometer pro Stunde zu schnell, um den Zeitverlust aufzuholen. In einer Kurve entgleiste der Zug und raste gegen ein Wohnhaus. (tso)

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