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Der neue Papst: Franziskus I.

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Unser Blog zur Papstwahl: Franziskus: Viel Hoffnung und einige kritische Punkte

Der neue Papst kommt aus Argentinien. Jorge Mario Bergoglio wird als Franziskus das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Alles zur Wahl in unserem Papst-Blog zum Nachlesen.

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Die Entscheidung ist gefallen, um 19:06 Uhr am Mittwochabend stieg aus dem Schornstein am Petersdom weißer Rauch auf. Es gibt einen neuen Papst: Der 76-jährige Erzbischof Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires wird als Papst Franziskus I. das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Hier die Ereignisse des Tages und Hintergründe zur Papstwahl in unserem Blog zum Nachlesen:

23.07 Uhr: In Argentinien hat die Wahl von Jorge Mario Bergoglio große Euphorie ausgelöst. Vor der katholischen Kathedrale auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires ertönt ein Hupkonzert, berichtet der Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur.. Ein Taxifahrer hält an einem Zebrastreifen, beugt sich aus seinem Auto und streckt die Faust in die Luft: „Argentinien ist Papst! Lasst uns feiern!“. Fußgänger versammeln sich um sein Auto, sie klatschen und rufen. Viele sind auf dem Weg in die Kathedrale, wo sich bereits viele Menschen zusammengefunden haben, um die Wahl des neuen Papstes zu feiern. Einige sitzen auf den Gebetsbänken und beten im Stillen. Andere laufen bis zum Altar, bekreuzen sich und weinen.

22.49 Uhr: Bei aller Freude und Hoffnung über den neuen Papst: Die Rolle Bergoglios während der von 1976 bis 1983 dauernden Militärdiktatur in Argentinien wirft bis heute Fragen auf. Manche werfen ihm eine zu zurückhaltende Haltung gegenüber dem brutalen Regime vor. Andere sagen dagegen, mit seinem Einsatz habe er Leben gerettet. Während der Diktatur wechselte er vom Provinzial zum Leiter der theologischen Fakultät der Universität San Miguel in Buenos Aires. Bis 1986 übernahm er diese Aufgabe. In diese Zeit fällt auch ein längerer Aufenthalt in Deutschland, wo er sich 1985 während seiner Dissertation an der Universität Freiburg einschrieb.

22.45 Uhr: Einer der ersten lateinamerikanischen Präsidenten unter den Gratulanten war der Kolumbianer Juan Manuel Santos: “Wir heißen  Franziskus I, den ersten lateinamerikanischen Papst willkommen”,  twitterte er. twitterte der Der mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto twitterte: “Wir begrüßen Franziskus I mit Respekt und Zuneigung. Wir möchten zu ihm eine freundliche und Nahe Beziehung aufbauen”. Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa schrieb auf Twitter: “Wir haben einen lateinamerikanischen Papst!”, “Wir erleben historische Momente  wie nie zuvor! Es lebe Franziskus!

22.41 Uhr: Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner hat ihrem Landsmann inzwischen auch per Twitter gratuliert: "Ihre Heiligkeit Franziskus  I, ich möchte Sie in meinem Namen, im Namen der argentinischen Regierung und in Stellvertretung unseres Volkes begrüßen  und Sie zu Ihrer Ernennung als neuer römischer Pontifex der universalen Kirche beglückwünschen. Wir wünschen Ihnen eine fruchtbringende pastorale Aufgabe bei der Erfüllung dieser  großen Verantwortung die zur  Gerechtigkeit, der Gleichheit, der Brüderschaft und des Weltfriedens beitragen soll. Ich lasse Ihnen meine Hochachtung und meinen Respekt zukommen.“

22.27 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck hat dem neuen Papst Franziskus I. zur Wahl gratuliert. Dass mit ihm erstmals ein Lateinamerikaner katholisches Kirchenoberhaupt werde, sei ein „sichtbares Zeichen“ der „weltumspannenden Dimension“ der römisch-katholischen Kirche, hieß es in dem vom Präsidialamt am Mittwochabend verbreiteten Glückwunschschreiben Gaucks. Der Argentinier trete sein Amt „in Zeiten großer Herausforderungen an“.

Was Lesben und Schwule vom neuen Papst erwarten

22.13 Uhr: Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) erhofft sich vom neuen Papst den Willen zu Reformen. „Die katholische Kirche steht vor großen Herausforderungen. Papst Franziskus I. muss es gelingen, die eigenen religiösen Vorgaben in Einklang mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu bringen", teilte Geschäftsführer Jörg Steinert mit. Und weiter: "Wir wünschen uns eine  menschenfreundlichere Geschlechter- und Sexualpolitik von Papst Franziskus I.”Argentinien, das Herkunftsland des neuen Papstes, erlaubt die gleichgeschlechtliche Ehe. Das schwul-lesbische Magazin Queer.de wies im Jahr 2010 darauf hin, dass katholische Pfarrer, darunter auch der jetzige Papst Mario Bergoglio, in Predigten Stimmung gegen die Ehe-Öffnung machten. Bergoglio warnte damals in einem Brief an argentinische Klöster sogar davor, dass der Teufel hinter der Forderung nach Gleichberechtigung für Schwule und Lesben stehe. "Lassen Sie uns nicht naiv sein, wir sprechen hier nicht von einem einfachen politischen Kampf", erklärte er dem Magazin zufolge. Und weiter: "Dies ist ein zerstörerischer Anlauf gegen den Plan Gottes. Wir sprechen nicht von einem Gesetzentwurf, sondern von einer Intrige des Vaters der Lügen, die die Kinder Gottes verwirren und hinters Licht führen soll."

22.02 Uhr: Zwei enge Mitarbeiter Jorge Mario Bergoglios zeigten sich über die Namenswahl des neuen Papstes überrascht. Anstatt auf Franziskus hätten sie auf Josef gewettet, erklärten der Provikar des Erzdiözese Buenos Aires, Eduardo García, und Rektor Alejandro Ruso. Bescheidenheit und Intelligenz seien die herausragenden Charakterzüge Bergoglios, erklärte García. Seine Menschennähe, seine Aussagekraft über Gesten anstatt großer Worte sowie seine Auffassung, die Kirche sei Gottesvolk und nicht nur Hierarchie, seien weitere Tugenden des neuen Papstes.

21.53: Beim ZDF läuft inzwischen doch wie geplant das Champions-League-Spiel von Bayern München. Und auch der neue Papst scheint ein Fußballfan zu sein. Bei einem Treffen mit den Leitern des Fußballklubs Atlético San Lorenzo de Almagro im Jahr 2008  bekam der Kardinal ein T-Shirt und einen Mitgliedsausweis mit einer 100 jährigen Gültigkeit geschenkt. Er feierte auch die Messe das hundertsten Jubiläums von San Lorenzo.

21.50 Uhr: Auch US-Präsident Barack Obama gratulierte dem neuen Papst Franziskus I. zu seiner Wahl. Er freue sich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten, um Frieden, Sicherheit und die Würde aller „Mitmenschen, unabhängig ihres Glaubens“ zu stärken. „Als Fürsprecher der Armen und der Schwächsten trägt er die Botschaft von Liebe und Mitgefühl weiter, die die Welt seit mehr als 2000 Jahre inspiriert hat“, sagten Obama und seine Ehefrau in einer schriftlichen Erklärung. Zugleich sei die Wahl des ersten Papstes aus Amerika ein Zeichen der Vitalität und Stärke Lateinamerikas.

21.46 Uhr: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Papst Franziskus I. zu einer Verbesserung des Dialogs zwischen den Religionen aufgerufen. Ban erklärte am Mittwoch in New York, er wünsche sich, dass das neue Oberhaupt der katholischen Kirche die Arbeit seines Vorgängers Benedikt XVI. in diesem Bereich fortführe. Die Kirche und die Vereinten Nationen teilten die „gemeinsamen Ziele“, Frieden, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte zu fördern sowie Armut und Hunger zu bekämpfen. Auch die Europäische Union gratulierte Franziskus I. zu der Wahl. „Wir wünschen ein langes und gesegnetes Pontifikat, das Ihrer Heiligkeit und der katholischen Kirche ermöglichen wird, die fundamentalen Werte von Frieden, Solidarität und Menschenwürde zu verteidigen und zu fördern“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionschef José Manuel Barroso.

21.39 Uhr: Der neue Papst Franziskus I. hat mit seinem zurückgetretenen Vorgänger Benedikt XVI. telefoniert. Dieser hatte die Ereignisse rund um das Konklave in der päpstlichen Residenz Castel Gandolfo am Fernseher verfolgt. Der argentinische Papst werde am Donnerstag wahrscheinlich in der römischen Vatikan-Basilika Santa Maria Maggiore beten, kündigte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi an. Am Sonntag werde es das erste Angelus-Gebet des neuen Papstes geben.

Philipp Rösler als erster Gratulant

21.35 Uhr: Die US-Bischofskonferenz begrüßte die Wahl Bergoglios. Es handele sich um „einen großen Meilenstein für unsere Kirche“, sagte ihr Präsident, Kardinal Timothy Dolan, in einer schriftlichen Erklärung.
Franziskus I. sei ein Symbol für die „Einheit aller Katholiken, wo immer sie leben“. Dolan nahm selbst an der Papstwahl teil und wurde zeitweise auch als einer der Favoriten für das Amt gehandelt.

21.22 Uhr: Der Weiße Rauch, der aus dem Schornstein im Vatikan strömte, ließ die sozialen Netzwerke überlaufen. Innerhalb weniger Minuten wurde #Habemus Papam zum meistkommentierten Schlagwort auf der Welt. Zur gleichen Zeit twitterte in Argentinien die Präsidentin Cristina Fernández Kirchner über ihre eigenen Werke, die sie zur Zeit  in der Provinz von Neuquén vollbringt. Während die ganze Aufmerksamkeit dem Neuen Papst galt, begann die Staatschefin, Ankündigungen zu politischen vorhaben aufzuzählen, die sie schon gestern im Regierungspalast gemacht hatte.

21.12 Uhr: Nach Ansicht der Deutschen Bischofskonferenz zeichnet sich der neue Papst durch „sein bescheidenes Auftreten und seine kraftvollen Predigten“ aus. „Heimat- und naturverbunden ist der Heilige Vater. Bekannt ist er für die Besuche an den hohen kirchlichen Feiertagen in Krankenhäusern und Gefängnissen“, erläuterte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am Mittwochabend. „Das schlichte Glaubenszeugnis seiner ersten kurzen Ansprache und sein Gebet zeigen der Welt: Der Heilige Vater ist bereit, das wichtige Amt und die hohe Verantwortung in tiefem Gottvertrauen zu übernehmen“, meinte Zollitsch.

21.06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Papst Franziskus I. zu seiner Wahl gratuliert. „Ich freue mich insbesondere mit den Christen in Lateinamerika, dass nun zum ersten Mal einer der Ihren an die Spitze der Katholischen Kirche berufen worden ist“, sagte Merkel am Mittwochabend in Berlin. „Weit über die katholische Christenheit hinaus erwarten viele von ihm Orientierung, nicht nur in Glaubensfragen, sondern auch, wenn es um Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung geht.“

21.02 Uhr: Mit dem Namen Franziskus erinnert der neue Papst an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt. Franz von Assisi, auch als Franziskus bekannt, trug zu einer spirituellen Erneuerung der christlichen Botschaft im Mittelalter bei. Er gilt unter anderem als Anwalt der Armen. Franziskus predigte Zeit seines Lebens die Botschaft vom Ideal eines einfachen Lebens, der Liebe zu den Tieren und zur ganzen Schöpfung. Der Name eines Papstes gilt als Hinweis darauf, welche Themen der neue Pontifex in seinem Pontifikat besonders in den Mittelpunkt stellen will.

20:.59 Uhr: Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, hat den katholischen Christen zur Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gratuliert. Er wünschte dem neuen Papst Gottes Segen, „viel Kraft für anstehende Entscheidungen und einen weltoffenen Blick“. Bergoglio bringe als erster Papst aus Lateinamerika besondere Erfahrungen mit, die der römisch-katholischen Weltkirche neue Perspektiven eröffnen könnten.

20.55 Uhr: Als erster Gratulant aus der deutschen Politik hat sich Bundeswirtschaftsminister Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) per Twitter zu Wort gemeldet: „Ich hoffe sehr, dass die katholische Kirche die Stärke findet, um Missstände konsequent aufzubereiten“, schrieb Rösler, der Mitglied der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist.

20:50 Uhr: Die Wahl des Jesuiten Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst ist nach Expertenansicht eine Kehrtwende. „Der Jesuitenordnen steht für eine Hinwendung zur Welt und wurde in den vergangenen Jahrzehnten vom Vatikan zurückgedrängt“, sagte der katholische Theologe Prof. Magnus Striet von der Universität Freiburg der Nachrichtenagentur dpa. „Viele Jesuiten stehen heute für eine Hinwendung zu den Armen und für eine Lösung politischer Probleme. Ich hoffe, dass der neue Papst dem gerecht wird.“

20.47 Uhr: Hamburgs Erzbischof Werner Thissen hat die Wahl des neuen Papstes begrüßt und sie als ein gutes Signal für die Weltkirche und den Kampf gegen die Armut gewürdigt. „Die Kirche muss mit den Armen stehen, und mit diesem Papst gelingt das wunderbar“, sagte Thissen. „Er gilt als prophetisch, bescheiden und volksnah“.

Franziskus I: "Betet für mich"

20.39 Uhr: HABEMUS PAPAM FRANCISCUM - der erste Tweet vom neuen offiziellen Pontifex-Account.

20.36 Uhr: Am Ende bittet er die Gläubigen: "Betet für mich." Dann wünscht er allen noch eine gute Nacht. "Ruht euch gut aus"

20.34 Uhr: Franziskus bezeichnet sich selbst in seiner Rede als "Papst vom anderen Ende der Welt".

20.30 Uhr: Bevor er den Segen spricht, fordert Franziskus I. die Menschen auf dem Petersplatz auf, zu beten und den Herren zu bitten, ihn damit zu segnen.

20.26 Uhr: Seine ersten Worte: "Guten Abend, Ich danke euch für den herzlichen Empfang." Dann stimmt er das erste Gebet an, bittet vorher aber noch ausdrücklich darum, seinen Vorgänger Benedikt XVI. in dieses Gebet mit einzuschließen.

20.22 Uhr: Der neue Papst tritt erstmals vor die Öffentlichkeit und wird mit tosendem Jubel empfangen.

20.17 Uhr: Mit Jorge Bergoglio kommt zum ersten Mal ein Papst aus Lateinamerika. Bereits beim letzten Konklave 2005 war der argentinische Jesuit der stärkste Kontrahent Joseph Ratzingers gewesen. Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging er in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten. Er wird oft auch „Kardinal der Armen“ genannt.

20.12 Uhr: Schon Sekunden später ist die Wikipedia-Seite des Erbischoff aktualisiert: Auch dort heißt er ab sofort: Papst Franziskus I.

20.11 Uhr: Die Balkontür öffnet sich, ein Vatikansprecher verkündet den neuen Papst. Es ist der Erzbischof von Buenoes Aires, Jorge Mario Bergolio aus Argentinien. Er wählt den Papst-Namen Franziskus.

20.05 Uhr: Großer Jubel flammt vor dem Petersdom auf, kommt jetzt endlich der neue Papst? Nein, es war erstmal nur das Licht, das hinter der Balkontür anging.

20.02 Uhr: Alpha-Blogger Richard Gutjahr @gutjahr fordert die Gemeinde der Kurzmitteilungs-Gläubigen heraus: "Ok, wer jetzt den Namen als erster twittert, geht in die Geschichte ein."

19.57 Uhr: Zum Zeitvertreib hier noch ein paar päpstliche Twitterperlen:

@diepebbs:  Und gleich kommt der Harlem Shake von der Garde. Passt auf! #Papst

@CemB:  Obama twittert. Merkel SMSt. #Papst schickt Rauchzeichen. Toll.

@katjaberlin: Wie wahnsinnig egal mir der neue papst ist – als wäre er mein ex-freund.

@Darth_Lehrer: Ich tippe auf einen Mann diesmal! #Papst

@MHMK: Zusammenfassung: Heißeste Nachfolggerüchte auf Twitter: Kerkeling, Guardiola oder Messi! #Papst

19.51 Uhr: Für alle, die im ZDF lieber das Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Arsenal London sehen würden, meldet der Fernsehsender per Twitter: Der #Papst hat Vorfahrt, aber ab 19.40 Uhr zeigen wir das Warmup aus München im Livestream #FCBAFC http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/live/1822600/ZDF#/beitrag/livevideo/1858154/Champions-League:-Bayern---Arsenal-live …

19.48 Uhr: Ob Benedikt XVI jetzt wohl genau so gebannt vor dem Fernseher sitzt und abwartet, wer seine Nachfolge antreten wird? Ja, meint der Experte im ZDF. Einen spezielle Leitung und möglicherweise Vorab-Informationen habe der Ex-Papst jedenfalls nicht.

Großer Jubel nach weißem Rauch

19.43 Uhr: Die Kapelle auf dem Petersplatz spielt die Nationalhymnen des Vatikans und Italiens. Die Menschenmenge singt lauthals mit.

19. 33 Uhr: Die Menschenmenge ist angesichts des weißen Rauchs in großen Jubel ausgebrochen. Die Glocken des Petersdoms läuteten, Gläubige und Pilger schwenkten Fahnen und riefen „Viva il Papa“, es lebe der Papst. Auch in Deutschland läuten Kirchenglocken zur Verkündung der Entscheidung.

19.29 Uhr: Auch bei Twitter läuft die Papst-Maschinerie an - neben Eilmeldungen, größtenteils gleichlautend, auch wieder viel mehr oder weniger Witziges. @madame_tam_tam hat dazu eine treffende Beobachtung gemacht: "Jetzt zeigt sich wieder, wer Papst-Witze in den Entwürfen gespeichert hat. Streber." Und ZDF-Korrespondent Stefan Leifert (@StefanLeifert) twitterte noch: "Im Grunde ist das Ritual des schwarzen und weißen Rauchs ja eine Vorform des Twitterns"

19.26 Uhr: Die Spannung steigt: Auf wen ist die Entscheidung des Konklaves gefallen? Wir stellen die aussichtsreichsten Kandidaten hier in unserer Bildergalerie vor.

19:20 Uhr: Die Entscheidung im Vatikan dominiert die Medien und Fernsehsender. Doch Fußballfans können beruhigt sein, wie ein ZDF-Sprecher verkündet: Das Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und dem FC Arsenal findet trotzdem statt, "eines von zwei wichtigen Ereignissen des Abends".

19.10 Uhr: Bereits am zweiten Konklave-Tag wählten die 115 Kardinäle am Mittwoch in Rom mit der notwendigen Zweidrittel-Mehrheit einen Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI.. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, dem von der Öffentlichkeit abgeschotteten Wahlort, stieg nach dem fünften Wahlgang um 19.07 Uhr weißer Rauch auf - das Zeichen der erfolgten Wahl. Auf dem Petersplatz brandete unter tausenden versammelten Menschen großer Jubel auf. Die Glocken des Petersdoms begannen zu läuten.

Der Name des neuen Oberhirten von 1,2 Milliarden Katholiken wird in der nächsten Stunde auf dem Balkon des Petersdoms vom Kardinalprotodiakon Jean-Louis Tauran der Öffentlichkeit mit den Worten „Habemus Papam“ mitgeteilt. Dann wird der Papst sich selber den Menschen auf dem Petersplatz und der Weltöffentlichkeit auf dem Balkon des Petersdoms vorstellen und den Apostolischen Segen Urbi et Orbi, der Stadt und dem Weltkreis, spenden.

Mit Spannung wird erwartet, ob der 266. Papst in 2000 Jahren Kirchengeschichte wieder ein Europäer ist. Oder ob diesmal ein Kardinal aus Lateinamerika, Nordamerika, Afrika oder Asien zum Zuge gekommen ist. Ob es ein Reformer oder ein streng konservativer Kirchenmann ist. Die katholische Kirche leidet nach Ansicht von Kritikern unter einem Reformstau. Auch die Kurie und die Vatikanbank sind in Verruf geraten. Das Konklave gehörte zu den kürzesten in der Kirchengeschichte.

Erst am späten Dienstagnachmittag waren die Kardinäle zum Konklave in die Sixtina gezogen. Schwarzer Rauch stieg nach dem ersten Wahlgang noch am Dienstagabend und am Mittwochmittag nach zwei weiteren Wahlgängen über dem Vatikan auf. Damit wurde signalisiert, dass diese Abstimmungen erfolglos waren. Der deutsche Papst Benedikt war als erstes Kirchenoberhaupt der Neuzeit am 28. Februar zurückgetreten. Der 85 Jahre alte Joseph Ratzinger hatte seinen historischen Schritt mit nachlassenden Kräften begründet. (mit dpa/AFP)

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