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Untreue-Prozess: Schumi-Manager Weber räumt Schuld ein

Der langjährige Manager der Formel-1-Piloten Michael und Ralf Schumacher, Willi Weber, muss im Prozess wegen Untreue mit einer Bewährungs- und einer Geldstrafe rechnen. Offenbar gab es eine Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft.

In dem Untreue-Prozess gegen den langjährigen Manager der Schumacher-Brüder, Willi Weber, zeichnet sich ein überraschend schnelles Ende ab. Gleich zu Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht Koblenz verlas der Anwalt Webers eine Erklärung seines Mandanten, in der dieser die gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Grundsatz einräumte. Unmittelbar darauf folgten bereits die Plädoyers. Offenbar hatte es vor Beginn eine Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft gegeben.

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr sowie eine Geldstrafe in Höhe von 720.000 Euro. Weber habe durch sein Handeln der vor der Insolvenz stehenden Pole Position Merchandising PPM im rheinland-pfälzischen Dierdorf "den Todesstoß gegeben", sagte der Staatsanwalt. Webers Anwalt sagte, sein Mandant bedauere die eingetretene Entwicklung. Er habe "kein Interesse an einem langen Verfahren" und wolle "eine einvernehmliche Lösung herbeiführen". Das Gericht zog sich nach den Plädoyers zur Beratung zurück. Ein Urteil wurde noch am gleichen Tag erwartet.

Weber wird im Zusammenhang mit der Insolvenz der PPM Dierdorf Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Der Renn-Manager war damals Alleingesellschafter der PPM Pole Position Marketing GmbH in Stuttgart und mit diesem Unternehmen zugleich Mehrheitsgesellschafter der PPM Dierdorf, von wo aus Fanartikel der Rennfahrer Brüder Michael und Ralf Schumacher vertrieben wurden.

Als Mitte 2001 die Zahlungsunfähigkeit des Dierdorfer Unternehmens drohte, soll der heute 66 Jahre alte Unternehmer veranlasst haben, dass das gesamte Warenlager der Firma zum Preis von rund 1,2 Millionen Euro an sein Stuttgarter Unternehmen verkauft wurde. Den Kaufpreis verrechnete er mit noch offenen Forderungen gegenüber der Firma, die wenig später Insolvenz anmeldete. Durch diese Transaktion wurde PPM Dierdorf der einzige Vermögenswert vor der Insolvenz entzogen. Viele Gläubiger gingen leer aus. (svo/ddp)

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