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Panorama: Unwetter: Bayerns Polizei spricht von Chaos

Gewitterstürme mit sintflutartigen Regenfällen haben in Deutschland und einigen Nachbarländern drei Todesopfer gefordert und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Bayern wurde am Freitag ein Radfahrer von einem Baum erschlagen.

Gewitterstürme mit sintflutartigen Regenfällen haben in Deutschland und einigen Nachbarländern drei Todesopfer gefordert und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Bayern wurde am Freitag ein Radfahrer von einem Baum erschlagen. Es gab mindestens zwei Schwer- und 50 Leichtverletzte, dazu noch unabsehbare Sachschäden, die in mehrstellige Millionenhöhe gehen dürften. Auch in Südböhmen in Tschechien wurde ein junger Mann von einem entwurzelten Baum erschlagen. In der westpolnischen Stadt Srednica starb ein 67 Jahre alter Mann, als ein Blitz in den Schornstein seines Hauses einschlug. Drei Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

In Bayern sprach die Polizei von einem Chaos. Vor allem im Raum Bad Tölz, aber auch in den Landkreisen Miesbach, Rosenheim sowie Traunstein und Garmisch-Partenkirchen hatte das Unwetter gewütet. Dort bot sich teilweise noch am Samstagvormittag ein Bild, das an Fernsehberichte über Tornadoschäden in den USA erinnerte: Zerfetzte Bäume und Strommasten, demolierte Autos, abgedeckte Dächer, niedergepeitschte Felder. Die Polizei sprach von Hagelkörnern in 5-Mark-Stück-Größe. Sonst war fast einheitlich von Körnern in einer Größe von Golfbällen die Rede. Vielerorts wurden die Schneepflüge wieder aus den Depots geholt, um die Straßen notdürftig passierbar zu machen.

Etwa 150 000 Menschen in Oberbayern mussten die Nacht zum Sonnabend ohne Strom verbringen. Vor allem im Raum Bad Tölz arbeiteten die Helfer am Sonnabend mit Hochdruck, um die Stromleitungen wieder zu reparieren. Dennoch wird es voraussichtlich bis Montag dauern, bis auch der letzte Privathaushalt wieder am Netz ist. Noch am Samstagmittag war in Wackersberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen die Wasserversorgung gestört. Schmutzwasser war in das Trinkwassersystem eingedrungen. Die Bevölkerung wurde von der Polizei aufgerufen, nur noch abgekochtes Wasser zu verwenden.

Wegen abgerissener Oberleitungen mussten Züge auf freier Strecke anhalten. Bei Übersee an der Strecke München-Salzburg mussten 300 Zugreisende in Busse umsteigen. Noch am Samstagvormittag waren laut Deutscher Bahn immer noch zwei Strecken unbefahrbar.

Zudem ist schon jetzt absehbar, dass das Unwetter auch ganz erhebliche Ernteschäden verursacht hat.

Nach den verheerenden Unwettern kehrt am Himmel wieder Ruhe ein. Wechselhaftes Wetter sagen die Meteorologen für die kommenden Tage voraus. Es sei nur noch mit einzelnen, vergleichsweise harmlosen Gewittern zu rechnen. Allerdings soll sich auch die Sonne nur selten am Himmel zeigen. Bei Temperaturen von maximal 24 Grad bietet sich empfindlichen Menschen die Möglichkeit zur Erholung. Bis zur Wochenmitte bleibt es laut Prognose der Meteorologen wenig sommerlich.

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