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Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen nahe Röbel/Müritz einen bei einem Unwetter umgestürzten Baum von der Fahrbahn.

© dapd

Unwetter: Heftige Gewitter im Osten Deutschlands

Unwetter haben in der Nacht zum Mittwoch zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei geführt. Hagel, Starkregen und Blitzeinschläge hielten die Einsatzkräfte in Atem.

Vor allem im Osten Deutschlands wurden vielerorts Straßen überflutet und Bäume von orkanartigen Böen umgerissen, Blitzeinschläge verursachten mehrere Brände. Zur besseren Information der Bürger veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnungen ab sofort auch im sozialen Netzwerk Facebook.

In Mecklenburg-Vorpommern sorgte bereits am Dienstagabend ein Unwetter mit Starkregen für etwa 80 Feuerwehreinsätze. Im Raum Ostmecklenburg mussten zwei Dutzend Bäume von Straßen geräumt, zahlreiche Keller und auch einige tief liegende Wohnungen ausgepumpt werden, sagte eine Sprecherin der Feuerwehrleitstelle in Neubrandenburg. Menschen wurden nicht verletzt.

Die B 197 zwischen Neubrandenburg und Friedland wurde wegen punktueller Überspülungen mit Schlamm zeitweise gesperrt. Witterungsbedingte Unfälle seien aber nicht registriert worden, sagte ein Polizeisprecher.

Tischtennisballgroße Hagelkörner in Sachsen

Über Südwestsachsen entlud sich das Unwetter mit Starkregen und Hagel. Nördlich von Zwickau und Chemnitz fielen örtlich tischtennisballgroße Eiskörner vom Himmel, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete. Örtlich gingen bis 25 Liter Regen in kurzer Zeit nieder. Bei Werdau wurden laut Polizei mehrere Autos durch umstürzende Bäume beschädigt.

Auch in Ost- und Südostbayern richteten Unwetter teils schwere Schäden an. In der Oberpfalz mussten die Feuerwehrleute zu 40 wetterbedingte Einsätzen ausrücken. Dabei wurden vorwiegend Keller ausgepumpt und überschwemmte Straßen wieder befahrbar gemacht, wie die Polizei in Regensburg mitteilte. In Burglengenfeld (Landkreis Schwandorf) durchschlug ein Blitz das Dach eines freistehenden Einfamilienhauses und beschädigte zahlreiche Elektrogeräte. Eine 59 Jahre alte Hausbewohnerin erlitt einen Schock, es entstand ein Sachschaden von etwa 20.000 Euro.

Wetter beruhigt sich

Ein schweres Gewitter war nach Polizeiangaben auch der Grund für einen Stromausfall in ganz Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf. Durch einen Blitzeinschlag geriet dort zudem einen Stall in Brand. Das Gebäude, in dem auch Heu lagerte, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Vier Rinder verendeten in den Flammen. Es entstand ein Sachschaden von 200.000 Euro.

Nach Angaben des DWD bleibt das Wetter weiter wechselhaft. Im Süden, später auch im Norden muss mit Gewittern mit Starkregen, örtlich auch mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden. Mit Blick auf die häufigen Unwetterschäden hat der DWD eine Warnseite auf dem sozialen Netzwerk Facebook eingerichtet, auf der sich Bürger kostenlos über Unwetterwarnungen für einzelne Landkreise informieren können. Mit dem Angebot sollen vor allem Menschen erreicht werden, die klassische Medien wie etwa Radio oder Fernsehen kaum benutzen. (dapd)

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