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Unwetter: Schwerer Sturm fegte über Deutschland

Zahlreiche Unfälle, umgeknickte Bäume und Strommaste: das ist die Bilanz des Sturmes in der Nacht zum Samstag. Betroffen war aber nicht nur Norddeutschland, auch die Schweden und Dänen hatten mit dem Wind zu kämpfen.

Der bisher schwerste Sturm des Jahres hat in der Nacht zu Samstag über dem Norden Deutschlands und über der Ostsee gewütet. In Mecklenburg-Vorpommern rückten die Feuerwehren allein wegen umgestürzter Bäume mehr als 200 Mal aus, wie das Lagezentrum Schwerin mitteilte. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt. In Hamburg wurden die Einsatzkräfte 125 Mal gerufen. Die Fährreederei Scandlines hatte bereits am Freitagnachmittag drei Fahrten zwischen Rostock und Gedser (Dänemark) abgesagt. Inzwischen fahren die Schiffe wieder.

Auch die Schweden wurden von dem Sturm nicht verschont. Wie die Behörden in Göteborg und Malmö am Samstag mitteilten, waren knapp 70.000 Haushalte im westlichen und südlichen Schweden ohne Elektrizität. In einigen Bezirken konnte wegen defekter Sendemasten nicht einmal mehr mit dem Handy telefoniert werden. Der Verkehr auf dem Göteborger Flughafen Landvetter musste komplett eingestellt werden. Zahlreiche Fährschiffe für Verbindungen nach Dänemark und Norwegen blieben in den Häfen. Der Bahnverkehr war auch am Samstag noch erheblich gestört.

Geschwindigkeiten bis 156 km/h

Die Sturmböen erreichten nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia örtlich Orkanstärke. Auf der Ostseeinsel Hiddensee wurden zeitweise 156 Kilometer pro Stunde gemessen, auf der Insel Greifswalder Oie waren es 152, in Stralsund 144, am Kap Arkona auf Rügen 133 und im Binnenland bis zu 130. Es war nicht der erste Wintersturm in diesem Jahr, aber bislang der schwerste. Bereits Ende Januar tobte ein Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von etwa 110 Kilometern pro Stunde über Norddeutschland.

Rund um Rostock, Neubrandenburg und in Nordvorpommern knickten die Böen Strom- und Telefonmasten um, stellenweise war die Versorgung unterbrochen. Mehrere Menschen wurden von umherfliegenden Gegenständen getroffen und leicht verletzt. Schwerpunkt war dabei der Osten des Landes, wobei der Raum Greifswald besonders schwer getroffen wurde. Allein in der Region stürzten mehr als 150 Bäume um.

In Nordwestmecklenburg wehte der Sturm das komplette Dach eines Stalls davon, zudem wurden landesweit zahlreiche Autos beschädigt. Teilweise erreichten die Böen auch die Hauptstadt und lösten auf einem Hallendach der Messe Berlin die Abdeckung. In Schleswig-Holstein meldete die Deutsche Bahn Ausfälle und Verspätungen im Nachtverkehr. Bis Sonntag wurde eine deutliche Beruhigung des Wetters erwartet. (tbe/dpa)

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