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Unwetter: Sturm "Xynthia" wütet über Frankreich

Ein schwerer Sturm hat am Sonntagmorgen die Stromversorgung von 800.000 französischen Haushalten gekappt und zu Überschwemmungen geführt. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Sturmtief "Xynthia" sorgte mit heftigem Regen und starken Windböen an der Küste Frankreichs zudem für Überschwemmungen und trieb zahlreiche Bewohner auf die Dächer ihrer Häuser. "Xynthia" war am Samstag zunächst über Spanien und Portugal hinweggefegt; mindestens drei Menschen wurden getötet.

Durch den Sturm "Xynthia" sei die Versorgung der Haushalte gekappt worden, teilte der zuständige Stromversorger ERDF mit. Am schlimmsten betroffen waren den Angaben zufolge Zentralfrankreich mit 325.000 Haushalten ohne Strom sowie der Westen des Landes, wo 300.000 Haushalte betroffen waren.

In verschiedenen Regionen Frankreichs kam es zu schweren Überschwemmungen, unter anderem in den westlichen Départements Vendée und Charente-Maritime sowie in der Küstenstadt La Rochelle. Viele Menschen harrten auf den Dächern ihrer Häuser aus, teilten die Behörden von Vendée mit. "Wir wurden überschwemmt." Mehrere Hubschrauber sollten die Menschen in Charente-Maritime in Sicherheit bringen. In der Bretagne wurden mehrere Häuser geräumt.

Spitzengeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern

Sturmtief "Xynthia" erreichte im Landesinneren Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern; in Küstenregionen von bis zu 150 Kilometer pro Stunde. Zahlreiche Bäume stürzten um. In den nördlichen Pyrenäen stürzten Felsbrocken auf Straßen; Dächer wurden abgedeckt. Die Grenze zu Spanien wurde wegen des Sturms vorübergehend geschlossen: Mehr als 1200 Lastwagen saßen fest.

Im Norden Portugals starb am Samstag ein zehn Jahre alter Junge, der beim Fußballspielen von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie der Zivilschutz mitteilte. Auch in Frankreich wurde ein Mann in den südlichen Pyrenäen durch einen umfallenden Baum getötet. Im Nordwesten Spaniens wurde eine 82-Jährige von einer einstürzenden Mauer erschlagen. An der Westküste Frankreichs bei Piriac-sur-Mer ertranken zwei Männer, wobei nach Angaben der Rettungskräfte zunächst unklar war, ob ihr Tod mit dem Sturm zusammenhing.

"Xynthia" war laut Behörden einer der schwersten Stürme seit dem Orkan "Lothar" von Weihnachten 1999. Der Orkan war damals von der Biskaya kommend über Frankreich, die Schweiz und Süddeutschland hinweggezogen und hatte einen Schaden von etwa fünf Milliarden Euro angerichtet. Rund hundert Menschen wurden europaweit durch den "Jahrhundertsturm" getötet. AFP

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