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Unwetter: Viele Tote bei Überschwemmungen in Frankreich

Bei schweren Überschwemmungen im Südosten Frankreichs sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Menschen mussten mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht werden und die Nacht in Notunterkünften zubringen.

Im Küstenort Fréjus wurden auch ausländische Urlauber in Behelfsunterkünfte gebracht, mehrere Ortschaften wurden verwüstet.

Allein in Draguignan im Hinterland der Provence kamen acht Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Die rund 430 Insassen der örtlichen Haftanstalt mussten in Sicherheit gebracht werden und wurden in andere Gefängnisse in der Region verlegt. Stark betroffen waren demnach auch Ortschaften wie Les Arcs und Roquebrune; in Fréjus starb ein Mensch.

"Wir haben das Herz der Stadt heute Morgen verwüstet vorgefunden", sagte die Unterpräfektin von Var, Corinne Orzechoswski, bei einem Besuch in Draguignan. Die Straßen standen demnach zwei Meter tief unter Wasser. Am Mittwoch, als der Regen nachließ, waren sie teils von Schlammmassen, verkeilten Autos, Trümmern und Schutt verstopft. Bäume lagen quer, Möbelstücke trieben im Wasser auf den Straßen. Neun Hubschrauber und 15 Boote waren den Behörden zufolge allein in Draguignan im Einsatz, um hunderte Anwohner in Sicherheit zu bringen. Rund 450 Menschen wurden auf dem Luftweg aus dem Katastrophengebiet gerettet.

"So etwas haben wir noch nie gesehen", sagte der Bürgermeister der nahegelegenen Ortschaft Les Arcs, Alain Parlanti. Auch dort schwammen Autos im Hochwasser und wurden von den Wassermassen an Häuser oder Bäume gedrückt. Auf einem großen Parkplatz in der Ortsmitte klaffte ein sechs Meter großes Loch, nachdem der Asphalt eingebrochen war. In den betroffenen Ortschaften wachte die Polizei darüber, dass niemand plünderte. In einem Einkaufszentrum in Muy wurden drei junge Leute erwischt, die zum Plündern ausgezogen waren.

Am Mittwochmittag waren immer noch knapp hunderttausend Menschen in dem Gebiet ohne Strom. Die Bahnverbindung zwischen Toulon und Nizza wurde bis Donnerstag ausgesetzt. Ein derart schlimmes Unwetter in der Region gab es nach Angaben des französischen Wetterdienstes zuletzt im Jahr 1827. Staatschef Nicolas Sarkozy drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus und sicherte die Unterstützung der Regierung zu. (AFP)

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