zum Hauptinhalt
Schafe ICE

© dpa

Ursache: ICE-Unglück: Schafe wurden aufgeschreckt

Die Schafherde, die am Samstag das schwere ICE-Unglück bei Fulda verursachte, wurde von Menschen zu dem Tunnel getrieben, ist sich der hessiche Schafzüchterverband sicher.

"Die Koppel war korrekt eingezäunt und noch dazu durch einen Bach vom Tunnel getrennt. Irgendetwas oder irgendjemand muss die Tiere aufgeschreckt haben", sagte die Geschäftsführerin des hessischen Schafzüchterverbandes, Dagmar Rothhämel.  Als Beispiel nannte sie Hunde oder andere Tiere. "Vielleicht haben aber auch Menschen die Herde aufgeschreckt und auseinandergetrieben. Manche finden das witzig."

Schafherden werden nach Rothhämels Angaben immer entweder von einem Schäfer bewacht oder sie sind eingezäunt. "Auch diese Tiere waren gekoppelt, durch einen ordnungsgemäßen Elektrozaun. Der Tunnel war durch einen Bach von den Schafen getrennt." Das hätte die Tiere normalerweise abgehalten: "Schafe hassen Wasser wie die Pest. Sie können nicht schwimmen und wenn sich die Wolle vollsaugt, gehen sie sofort unter. Kein Schaf würde freiwillig ins Wasser gehen." Der Grund könne im Fuldaer Fall nur große Angst gewesen sein. "Der Herdentrieb sorgt dann dafür, dass alle mitkommen."

Der Züchter der Herde, von der bei dem Unfall mindestens 20 Tiere getötet wurden, soll schon vor zehn Jahren eine Sicherung des Tunneleingangs beantragt haben. "Das muss kein langer Zaun sein. Es gibt speziell entwickelte Fänge, die Tiere umleiten und so den Tunneleingang sichern. Das richtet sich vor allem gegen Wildtiere, würde aber auch Schafe fernhalten." Der Antrag sei aber aus Kostengründen abgelehnt worden, sagte Rothhämel. "Verstanden haben wir das nicht. Diese Fänge sind nicht billig, aber die Kosten sind auch nicht so enorm, als das man so etwas nicht als sinnvoll bezeichnen könnte." (th/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false