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Urteil: 54-Jähriger wegen Totschlags verurteilt

Im so genannten Domina-Mordprozess hat das Aachener Landgericht einen 54-jährigen Mann aus Dahlem in der Eifel zu einer siebenjährigen Haftstrafe wegen Totschlags verurteilt.

Aachen - Das Gericht blieb damit unter dem Strafmaß der Staatsanwaltschaft, die neun Jahre Gefängnis gefordert hatte. Der gelernte Fotograf hatte im Prozess gestanden, Anfang März seine 48-jährige Ehefrau nach einem Streit um ihre Nebentätigkeit als "Domina Lady Karlotta" mit einem 30 Zentimeter langen Messer erstochen zu haben.

Das spätere Opfer hatte zunächst als Krankenschwester und Küsterin für die katholische Kirche gearbeitet. Als es Ende der 90er Jahre finanzielle Schwierigkeiten gab, nahm die Frau einen Nebenjob im Bordell an. Deswegen kam es den Angaben zufolge immer wieder zu Streit zwischen den Eheleuten, der Anfang März eskalierte. Die 48-Jährige warf ihrem Gatten "übertriebene moralische Vorstellungen" vor und beschimpfte ihn. Daraufhin schlug der 54-Jährige zunächst mit einem Nudelholz auf die Frau ein. Anschließend tötete er sie mit einem Küchenmesser. Danach rief der Mann die Polizei. Zudem gestand er die Tötung auch seinem Schwager, indem er ihm nachts von der Tat auf dem Anrufbeantworter berichtete.

Strafmildernd wertete das Gericht vor allem das Geständnis des Angeklagten. "Er bereut zutiefst, was er in dieser Nacht getan hat", sagte der Richter, "dennoch war es ein brutales Handeln. Er hat seine Frau mit einem gezielten Stich getötet." Geplant sei die Tat allerdings nicht gewesen, eine Verurteilung wegen Mordes scheide deshalb aus.

Die Anwältin des Mannes sowie die Staatsanwaltschaft ließen offen, ob sie gegen das Urteil Revision einlegen werden. (tso/ddp)

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