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Urteil: Kardelens Mörder muss lebenslang ins Gefängnis

Der Mörder der achtjährigen Kardelen ist im türkischen Söke zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ali K. beteuerte stets seine Unschuld. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass er das Mädchen im Januar in seiner Wohnung in Paderborn missbraucht und erstickt hatte.

Das Gericht verhängte gegen den 30-jährigen Ali K. zusätzlich zur lebenslangen Freiheitsstrafe noch zwölf Jahre Haft wegen sexuellen Missbrauchs und sechs Jahre Haft wegen Freiheitsberaubung.

Die Richter waren überzeugt, dass K. die kleine Kardelen im Januar dieses Jahres in seiner Paderborner Wohnung missbraucht und erstickt hat. Ihre Leiche wurde einige Tage später im Möhnesee im Sauerland entdeckt. K. flüchtete in die Türkei und wurde dort Wochen später von seinem Schwiegervater aufgespürt. Anschließend stellte er sich der Polizei.

Der Vater der kleinen Kardelen zeigte sich nach dem Urteil gegen den Mörder seines Kindes erleichtert und dankbar: "Wir glauben, das Gericht hat die schärfste mögliche Strafe verhängt", sagte er türkischen Medienberichten zufolge.

Die Visitenkarte eines türkischen Juweliers am Fundort der Leiche hatte der Polizei erste Hinweise gegeben. Da der Mann Verwandte in Paderborn hat, führte die Karte die Ermittler auf die Spur von K., in dessen Wohnung auch DNA-Spuren gesichert wurden. Er selbst hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon mit seiner Frau Zehra in die Türkei abgesetzt.

Seine Frau sagte später aus, sie habe ihren Mann in der gemeinsamen Wohnung mit der Leiche des Mädchens angetroffen. K. habe erklärt, er habe "auf den Teufel gehört". Dann hätten sie die Leiche der türkischstämmigen Kardelen gewaschen und weggebracht.

Es war schließlich der in Deutschland lebende Schwiegervater, der Ali K. nach einer zähen Suche in der Türkei aufspürte. Er zwang K., sich der Polizei zu stellen. "Ich habe ihn nie als Schwiegersohn anerkannt", sagte Ayaz später. Im Prozess wurde K. dann sexueller Missbrauch und Mord zur Vertuschung einer Straftat vorgeworfen. Er leugnete die Tat aber und legte sie dem Schwiegervater zur Last.

Als die Tat verübt wurde, wohnte K. erst seit etwa einem halben Jahr in der Nachbarschaft von Kardelen. Geboren wurde er in Tavsanli in der westtürkischen Provinz Kütahya. Im Jahr 2001 kam er nach Deutschland, wo er zunächst in Herne lebte. Nach sechs Jahren zog er 2007 nach Paderborn. (smz/dpa)

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