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US-Gesundheitsbehörde: Amerikanische Hunde werden immer fetter

41 Prozent aller Hunde in den USA sind zu dick, das fand die US-Gesundheitsbehörde heraus.

Tammy hechelt durch den Park, die Zunge hängt ihr weit aus dem Maul. Die Englische Schäferhündin ist nicht zum Spaß hier, es geht um ihre Gesundheit. Gut 50 Pfund haben sich bis vor wenigen Wochen auf Tammys vier Pfoten verteilt.

„Ziemlich pummelig“ sei ihre Hündin gewesen, gibt Besitzerin Marika Krausova zu. Deswegen muss Tammy nun am Wochenende zum Fitness-Training in einen Park in Alexandria bei Washington. Tammy ist keine Ausnahme: Krankhafte Fettleibigkeit unter Amerikas Hunden wird zur Epidemie.

Bei immer mehr Hunden spannt sich das Fell über bedenklich ausladende Fettpölsterchen. „Seit wir trainieren, hat Tammy langsam abgenommen“, berichtet Besitzerin Krausova. Drei Pfund hat sie immerhin schon eingebüßt. Veranstaltet wird das Diät- und Trainingsprogramm für Hunde von Jeff Lutton, der in Alexandria einen Laden für Tierbedarf betreibt. „Es regt mich einfach auf, wenn die Leute übergewichtige Hunde haben.“ Wie der Mensch, so der Hund: Unter den Zweibeinern in den USA ist Übergewicht schon längst zur Volkskrankheit geworden. „Wenn ich einen übergewichtigen Besitzer sehe, kann ich darauf wetten, dass auch der Hund übergewichtig ist“, sagt Carol Brooks vom Beratungsunternehmen DogOnFitness, das Gesundheitsprogramme für Hunde entwirft. Die Ursachen sind bei Zwei- und Vierbeinern die selben: schlechte Ernährung plus Bewegungsmangel.

Eine Studie der US-Gesundheitsbehörde kam 2006 zu dem Schluss, dass bis zu 41 Prozent aller Hunde in den USA zu dick sind. Der Veterinär und Fitnesstrainer Ernie Ward aus North Carolina hält Übergewicht „inzwischen für das größte Gesundheitsrisiko für Haustiere in den USA“. Dicke Hunde litten unter Herz- und Gefäßerkrankungen und Diabetes und hätten ein größeres Krebsrisiko.

„Was wir unseren Hunden inzwischen zum Fressen geben, ähnelt dem, was wir selbst essen“, kritisiert Ward, der ein Buch zu dem Thema verfasst hat. Zuviel Fett, zuviel Zucker führten dazu, dass die letzten Lebensjahre vieler Hunde „ganz elend“ seien.

Einige Diätexperten in den USA haben bereits Doppel-Programme für dicke Hunde und dicke Herrchen entwickelt. „Wenn die Hunde ein Trainingsprogramm absolvieren, müssen die Besitzer mitmachen“, sagt Jill Bowers von Thank Dog Boot Camp in Los Angeles. Denn wenn Mensch und Hund gemeinsam schwitzen, dann „wirkt es für den Menschen nicht so mühselig“, sagt Bowers.

Hundebesitzerin Shaunda Adams zählt zu jenen, die sich jede Woche im Park von Alexandria für das Fitnessprogramm treffen. Inzwischen läuft sie mit ihrer Collie-Labrador-Mischung Riley um die Wette. „Es hat zwei Monate gedauert, bis wir die fünf Kilometer laufen konnten“, berichtet sie. „Aber er hat mich inspiriert, ich habe mich jetzt für meinen ersten Marathon angemeldet.“ AFP

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