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US-Journalist: Mumia Abu-Jamal kann auf neuen Prozess hoffen

Seit Jahrzehnten sitzt der schwarze US-Journalist Mumia Abu-Jamal im Todestrakt. Jetzt könnte der Prozess, der zu seiner Verurteilung führte, neu aufgerollt werden.

Der zum Tode verurteilte US-Journalist Mumia Abu-Jamal kann auf einen neuen Prozess hoffen. Das Oberste Gericht der USA wies am Dienstag ein Berufungsgericht im Bundesstaat Pennsylvania an, eine Neuauflage des Prozesses gegen Abu-Jamal zu prüfen. Die obersten Richter der USA hoben damit eine frühere Entscheidung des Gerichts auf, das eine Neuverhandlung des Falls abgelehnt hatte.

Der heute 54 Jahre alte Journalist war 1982 wegen Mordes an einem weißen Polizisten zum Tode verurteilt worden. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. Zudem waren immer wieder Vorwürfe laut geworden, in dem Verfahren habe es rassistische Vorbehalte gegeben. Der Geschworenen-Jury hatten damals zehn Weiße und nur zwei Afroamerikaner angehört. 2008 hatte ein Gericht in Pennsylvania die Todesstrafe gegen Abu-Jamal aufgehoben - der US-Bundesstaat rief daraufhin den US Supreme Court an.

Mehr als 7000 Unterzeichner einer Petition haben einen Appell zur Rettung Abu-Jamals an US-Präsident Barack Obama gerichtet. Nach Angaben seines Anwalts Robert Bryan fordern die Unterstützer Obama auf, „sich gegen die Todesstrafe für Mumia Abu-Jamal sowie für viele Männer, Frauen und Kinder in der Welt“ auszusprechen. Zu den Unterzeichnern gehören der Schriftsteller Günter Grass sowie die Witwe des früheren französischen Präsidenten François Mitterrand, Danielle Mitterrand. Sie argumentieren, dass die Todesstrafe für eine zivilisierte Gesellschaft „inakzeptabel“ sei und die Menschenrechte verletze. (ho/AFP)

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