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US-Klinik-Skandal: Video zeigt: Patient stirbt vor Augen der Pfleger

Vor Monaten starb in einer Psychiatrie in North Carolina ein Mann, während die Pfleger Karten spielten. Das Krankenhaus hat nun, nachdem ein Video an die Öffentlichkeit kam, dreizehn Angestellte bestraft.

Im Cherry Hospital in Goldsboro ist man nach einen Fall von Vernachlässigung mit tödlichem Ausgang gegen die Verantwortlichen vorgegangen: Drei Angestellte wurden entlassen, vier schriftlich verwarnt und sechs weitere für fünf Tage vom Dienst suspendiert.

Der Grund liegt bereits einige Monate zurück: Am 29. April starb der 50-jährige Steven H. Sabock, nachdem er über 22 Stunden vernachlässigt wurde. Ein Überwachsungsvideo zeigt, wie es dazu kommen konnte: Der Mann erstickte an seinen Medikamenten und verletzte sich schwer am Kopf. Doch niemand war zu Stelle, als das Unglück passierte - das zeigt das Video auch. Die, die Sabock hätten helfen können, spielten Karten, sahen fern und tanzten. Das Unfassbare: Sie waren im gleichen Raum wie der Patient. Ermittler in diesem Fall sagen, dass der Patient an diesem Tag nichts zu essen bekommen hatte. Niemand hatte seine Lebenszeichen geprüft.

Bei der Obduktion stellten die Pathologen fest, dass Sabock aufgrund eines alten Herzfehlers starb. Die Autopsie ergab, dass sich im Gehirn des Patienten Flüssigkeit angesammelt hatte - ein Hinweis auf eine Kopfverletzung.

Frau des Verstorbenen ist entsetzt

"Es ist sehr hart für mich, mir dieses Video anzusehen. Doch was ich dort sehe ist das Abscheulichste, an das ich mich erinnern kann", so Susan Sabock, die Frau des Verstorbenen. "Es ist wie in einem schlechten Traum, aus dem es kein Erwachen gibt. Warum ist dieses Krankenhaus noch geöffnet? Ich kann es nicht verstehen." Obwohl der Fall schon länger bekannt ist, reagiert das Krankenhaus erst jetzt mit Verwarnungen, Suspendierungen und Kündigungen. Nach Presseberichten sollen jedoch zwei Krankenhausangestellte unmittelbar nach Sabocks Tot gekündigt haben.

Die Zustände in dem Krankenhaus sorgten schon früher für Aufsehen: Unlängst habe ein Arzt einen Patienten geschlagen. Vorigen Herbst seien beinahe Zuschüsse gekappt worden, weil ein anderer Kranker gesetzeswidrig festgebunden worden sei.

Kein Einzelfall

Auch in anderen Teilen der USA kommt es immer wieder zu Klinikskandalen: Im Juni war in einer New Yorker Psychiatrie eine Frau im Wartezimmer qualvoll gestorben. Die 49-jährige Jamaikanerin war von einem Stuhl gestürzt, mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gefallen und hatte Krampfanfälle bekommen.

Nach mehr als einer halben Stunde sei sie reglos liegen geblieben. Das Personal habe die Patientin in der ganzen Zeit nicht beachtet. Erst nach gut einer Stunde sei eine Schwester gekommen und habe die Frau mit dem Fuß angestoßen, drei Minuten später erschienen Sanitäter. Zu Spät: Die Frau war bereits tot. (sgo)

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