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USA: Explosion versetzt New York in Angst

Die Explosion einer mehr als 80 Jahre alten Dampfleitung im Zentrum New Yorks hat Erinnerungen an die verheerenden Terroranschläge 2001 auf das World Trade Center wieder wach werden lassen. Ein Mensch kam ums Leben, mehr als zwanzig Personen wurden verletzt.

Ein ohrenbetäubender Knall im Herzen Manhattans, umherfliegende Trümmer, eine dichte Dampfwolke und panisch flüchtende Menschen: Die Explosion einer mehr als 80 Jahre alten Dampfleitung im Zentrum New Yorks hat Erinnerungen an die verheerenden Terroranschläge 2001 auf das World Trade Center wieder wach werden lassen. Mindestens ein Mensch kam nach Angaben von Bürgermeister Michael Bloomberg bei dem Unglück am Mittwoch ums Leben. Das Opfer erlitt nach Rundfunkangaben einen Herzinfarkt. Mehr als zwei Dutzend Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Bloomberg beruhigte umgehend: "Es gibt keinen nur irgendwie gearteten Grund zu glauben, dass dies etwas mit Terror oder Kriminalität zu tun hat."

Im abendlichen Berufsverkehr riss der explosionsartige Bruch der unterirdischen Dampfleitung einen Krater in eine Straßenkreuzung in unmittelbarer Nähe des belebten Bahnhofs Grand Central. Wie bei einem Vulkan schoss plötzlich eine riesige Fontäne aus Dampf, Schlamm und Steinbrocken in die Luft - anfangs nach Angaben von Augenzeugen weit mehr als 50 Meter hoch. Trümmer hagelten auf Passanten ein, Menschen flohen in Panik. Ein Abschleppwagen wurde in den Krater gerissen, zahlreiche Häuser wurden geräumt. Besucher auf einem nahe gelegenen Hochhaus sagten einem amerikanischen Reporter, dass sie Angst hatten, das Gebäude könne von der Wucht der Explosion einstürzen.

Explosion von Dampfleitungen kein Einzelfall

Explosion New York
Krater in der Rush Hour: Das Unglück ereignete sich in der Lexington Avenue in der Nähe des Grand Central Station. -

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Die Polizei sperrte das Gelände weiträumig ab, tausende Menschen konnten nicht zurück in ihre Wohnungen. Mehrere U-Bahnlinien wurden eingestellt oder umgeleitet. "Wir wollen supervorsichtig sein", sagte Bloomberg. Etwa zwei Stunden schoss der Dampf unkontrolliert in die Höhe. Anwohner äußerten Befürchtungen, bei der Explosion der Leitung aus dem Jahr 1924 könne auch Asbest freigesetzt worden sein. Sie wurden aufgefordert, sich und ihre Kleidung gründlich zu reinigen. Die Einsatzkräfte gingen einer möglichen Asbestverseuchung nach.

Das mit Dampf betriebene Heizungssystem in New York ist seit langem sanierungsbedürftig und hat immer wieder Lecks. Mehr als ein Dutzend dieser Dampfleitungen seien in den vergangenen 20 Jahren explodiert, berichtete die Onlineausgabe der "New York Times". Nach Angaben des Bürgermeisters war die im Durchmesser rund 60 Zentimeter dicke Leitung am Mittwochabend kurz vor 18 Uhr (Ortszeit) geborsten, weil kaltes Wasser - entweder vom Regen oder aus einem anderen Grund - in das heiße Rohr gelangte. Zugleich räumte er ein: "Es gibt einen Haufen Dinge, die wir noch nicht wissen."

Nach zwei Stunden hatten Feuerwehrleute und Techniker die Dampfzufuhr gestoppt und das Unglück wieder im Griff. Der Straßenzug hatte sich inzwischen in eine Schlammwüste verwandelt. Augenzeugen berichteten dem Nachrichtensender CNN, unmittelbar vor der Explosion habe der Boden gebebt, dann habe es einen gewaltigen Knall gegeben. (mit dpa)

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