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USA: Kaliforniens Buschbrand wird zum Feuersturm

Das Großfeuer um den kalifornischen Küstenort Santa Barbara hat sich am Freitag fast ungehindert vorangefressen. Gerade wo es gefährlich ist, wurde in den letzten Jahren viel gebaut.

San Francisco - Die schweren Buschbrände in Südkalifornien haben Zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen. In der Nacht zum Freitag wurden weitere Wohngebiete in der Umgebung von Santa Barbara geräumt, als heftige Winde die Flammen rasch vorantrieben. Nach Behördenangaben brannten seit Mittwoch mehr als 75 Häuser ab, eine Gebiet von knapp 15 Quadratkilometern fiel den Flammen zum Opfer.

Schätzungsweise 20 000 Menschen folgten dem Aufruf der Feuerwehr, ihre Häuser vorsichtshalber zu verlassen. „Das ist wahrscheinlich die schlimmste Katastrophe, die dieser Landkreis in den letzten 25 Jahren erlebt hat“, sagte Santa Barbaras Sheriff Bill Brown. Mehr als 2300 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen an, das wegen starker Winde nur sehr schwer zu löschen ist.. Ein Übergreifen der Feuersbrunst aus dem hügeligen Hinterland auf den Ort Santa Barbara konnte verhindert werden. „Das Feuer hat die Stadt direkt bedroht“, sagte Feuerwehrchef Andy DiMizio am Freitagvormittag. „Das war die Hölle hier letzte Nacht“, beschrieb er den gefährlichen Einsatz seiner Helfer.

Die meisten Menschen folgten dem Aufruf der Behörden, sich in Sicherheit zu bringen. Nur einige Anwohner weigerten sich, ihre Häuser zu verlassen. Jim McMullin zum Beispiel harrte in seinem Holzhaus aus und schützte es mit Wasserschläuchen vor den Flammen. „Es war wirklich unheimlich, das würde ich nicht noch einmal tun“, sagte der Kalifornier der „Los Angeles Times“. Sein Haus überstand das Feuer, aber mehrere Gebäude in der Nachbarschaft brannten ab.

Die Ursache für die Buschbrände war zunächst unbekannt. Die Polizei bat die Bürger um Hinweise auf mögliche Spuren. Offenbar wird Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Bereits im vergangenen November waren in dem malerischen Küstenort 200 Häuser einem Buschfeuer zum Opfer gefallen. Verschärft wurde das Problem durch den Immobilienboom der letzten Jahre: Wohngebiete breiteten sich tief ins Buschland aus.

Der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, besuchte am Donnerstag das Krisengebiet. Bereits zuvor hatte er im Bezirk Santa Barbara den Notstand ausgerufen, damit Geld und Personal schneller zur Verfügung gestellt werden können.

Im Herbst 2007 hatten Dutzende Brände zwischen San Diego und Malibu den Süden Kaliforniens in ein Flammenmeer verwandelt. Zeitweise waren eine Million Menschen auf der Flucht, mindestens 1500 Häuser wurden zerstört, zwölf Menschen kamen ums Leben. dpa/AFP

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