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USA: US-Gericht entscheidet über «nackte Tatsachen»

Bürger im US-Bundesstaat Maryland dürfen künftig ohne Angst vor dem Richter ihre blanke Kehrseite zeigen.

Washington - «Jede Frau im String-Tanga, die sich an einem öffentlichen Strand zeigt, wäre sonst schuldig», begründete Richter John W. Debelius vom Bezirksgerichts in Montgomery sein Urteil.

Der Richter nannte zwar das «mooning», wie das Entblößen des Hinterteils genannt wird, eklig und erniedrigend, hob aber eine Verurteilung des Angeklagten in erster Instanz auf.

Der 44-jährige Mann hatte nach Angaben der «Washington Post» nach einem Streit mit seiner Nachbarin vor den Augen der Frau und ihrer achtjährigen Tochter die Hose heruntergelassen und sich von hinten gezeigt.

Unsittliches Entblößen wird in Maryland mit bis zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe bis zu 1000 Dollar (827 Euro) geahndet. Die Anwälte des Angeklagten hatten aber argumentiert, dass unter diesen Tatbestand nur das absichtliche öffentliche Zeigen der Genitalien fällt.

Die Verteidigung nahm das Urteil mit Genugtuung auf, weil der Richterspruch Strandgängern und Handwerkern, denen die Hose beim Arbeiten den Hintern etwas herab rutsche, Trost spende.

Das «mooning» ist vor allem unter Teenagern verbreitet. Zu den Besonderheiten gehört, dass jugendliche Beifahrer im Auto ihr Hinterteil entblößen, um so die Fahrkünste anderer Autofahrer zu bewerten. (tso/dpa)

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