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USA: Zehn Jahre Haft wegen Beschneidung

In den USA ist ein 31-jähriger Mann äthiopischer Abstammung wegen Beschneidung seiner kleinen Tochter zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Miami - Ein Gericht im Bundesstaat Georgia befand Khalid Adem am Mittwoch (Ortszeit) für schuldig, im Jahr 2001 seiner damals zweijährigen Tochter die Klitoris mit einer Schere herausgetrennt zu haben. In dem Urteil ist von der besondere Grausamkeit der Tat die Rede. Adem hatte die Tat bestritten. Es war der erste Prozess zu einer Beschneidung in den USA.

In den Vereinigten Staaten sind deratige Beschneidungen seit 1997 verboten. Eine Vertreterin der Menschenrechtsorgansation Equality Now sagte, hoffentlich schärfe das Urteil das Bewusstsein für das Thema Beschneidungen in den USA. "Wir glauben, dass das kein Einzelfall ist", fügte Taina Bien-Aimé hinzu.

Die Beschneidung von Mädchen ist in vielen afrikanischen Ländern gängige rituelle Praxis. Jedes Jahr werden Schätzungen zufolge drei Millionen Mädchen - in der Regel unter zehn Jahren, wie aus Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Anfang Juni hervorgeht - beschnitten. In 28 Ländern der Welt, vornehmlich aber in Schwarzafrika, ist dieser Ritus verbreitet. Im Sudan sind demnach bis zu 90 Prozent der Mädchen betroffen, im Senegal etwa 20 Prozent, wobei der Anteil in ländlichen Regionen auf bis zu 100 Prozent steigen kann. In Deutschland sind Schätzungen zufolge 30.000 Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen, wie die Bundesregierung im Mai mitteilte. (tso/AFP)

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