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Verbrechen: Neue Spur im Mordfall Carolin

Im Fall der ermordeten Carolin gibt es eine neue Spur, die den Verdacht gegen den verhafteten 29-Jährigen erhärtet. Der erst kürzlich aus dem Gefängnis freigelassene Mann will auch dazu nichts sagen.

Rostock (22.07.2005, 12:40 Uhr) - Im Mordfall der 16-jährigen Carolin rechnet die Staatsanwaltschaft Rostock vorerst nicht mit einem Geständnis des Tatverdächtigen. Der 29-jährige vorbestrafte Sexualtäter habe einen «stoischen Eindruck» auf ihn gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Holger Evermann am Donnerstagabend der dpa.

Den Haftbefehl habe der Mann regungslos zur Kenntnis genommen. Er sitze jetzt in der Justizvollzugsanstalt Waldeck bei Rostock. Der Verdächtige schweige zu den Vorwürfen. Daher laufe alles auf einen Indizienprozess hinaus.

Sechs Tage nach dem Mord an dem Mädchen hatten sich die Indizien gegen den Tatverdächtigen verdichtet. «Alle Anhaltspunkte deuten darauf hin, dass er der Täter ist», sagte Oberstaatsanwalt Holger Evermann. Am Fundort von Carolins Leiche sei ein Gegenstand entdeckt worden, der möglicherweise dem Verhafteten zuzuordnen sei. Ein Gutachten solle innerhalb der nächsten beiden Tage die Herkunft des Beweisstücks klären. Um welchen Gegenstand es sich handelt, wollte Evermann nicht sagen.

Der Verdächtige ist mehrfach vorbestraft. Er war am 8. Juli nach einer siebenjährigen Haftstrafe wegen Vergewaltigung, Geiselnahme und schweren Raubes entlassen und am Dienstag verhaftet worden. Im Fall Carolin schließt die Staatsanwaltschaft eine Vergewaltigung aus. Es könne jedoch sein, dass die Schülerin erschlagen wurde, weil sie sich gegen eine Vergewaltigung wehrte, sagt Evermann. Insgesamt werten die Ermittler derzeit 147 Spuren aus, bei den meisten gehe es um eine DNA-Analyse.

Die Leiche des Mädchens war mit schweren Kopfverletzungen am Montag in der Rostocker Heide gefunden worden. Dieses große Waldgebiet liegt zwischen dem Ostseebad und dem Dorf Gelbensande, in dem der Tatverdächtige wohnt. (tso)

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