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Verden: Baby in Toilette erstickt - Soldatin angeklagt

Eine Soldatin soll nach der Geburt in einer Kasernen-Toilette Ihr Kind zu spät aus dem Toilettenbecken geholt haben. Nach ein paar Atemzügen starb der Säugling. Die Staatsanwaltschaft Verden hat die 23-Jährige nun wegen Totschlags angeklagt.

Gut fünf Monate nach dem Tod eines Neugeborenen in der niedersächsischen Bundeswehrkaserne Schwanewede ist die Mutter wegen Totschlags angeklagt worden. Der 23-jährigen Sanitätssoldatin wird vorgeworfen, das Baby nicht sofort nach der Geburt auf einer Toilette aus dem Toilettenbecken geholt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Verden am Donnerstag mitteilte. Laut einem Sachverständigen sei das neugeborene Mädchen lebensfähig gewesen, erstickte aber nach fünf bis zehn Atemzügen.

Aus der Anklageschrift heißt es, die Soldatin habe am 12. März gegen Mittag Schmerzen bekommen, die in der kommenden Nacht schließlich unerträglich geworden seien. Über einer Toilette in der Kaserne habe sie das Mädchen zur Welt gebracht, in einen Plastikeimer gelegt und mit Papier abgedeckt. Anschließend ging die Frau der Anklage zufolge wieder ins Bett. Erst einen Tag später vertraute sie sich einer Stubennachbarin an. Sie gab an, dass sie das Kind für tot gehalten habe.

Die Gewichtszunahme und körperlichen Veränderungen seien in der Umgebung der jungen Frau nicht verborgen geblieben. Sie habe dies jedoch mit einem stressbedingten Essverhalten erklärt, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Erst zum Ende ihrer Schwangerschaft habe sie auch für sich den Verdacht zugelassen, schwanger zu sein. Weiter damit auseinandergesetzt habe sie sich jedoch nicht. (kk/dpa)

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