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Verhandlung: Neue Ermittlungen nach Unfalltod eines Polizisten beim G8-Gipfel

Der Fall um den Dortmunder Polizisten, der am letzten Tag des G8-Gipfels tödlich gestürzt ist, wird neu aufgerollt. Es besteht sowohl der Verdacht der fahrlässigen Tötung als auch der uneidlichen Falschaussage von Beamtenkollegen.

Nach dem tödlichen Sturz eines Dortmunder Polizisten aus einem Mannschaftswagen am Rande des G8-Gipfels sind die Ermittlungen erneut aufgenommen worden. Sie richteten sich gegen Polizeibeamte, die in dem Unglücksbus waren, erklärte der Rostocker Oberstaatsanwalt Peter Lückemann laut Medienberichten vom Donnerstag.

Es bestehe zum einen der Verdacht der fahrlässigen Tötung, zum anderen der Verdacht der uneidlichen Falschaussage und der Strafvereitelung im Amt. Nach dem G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm war der 28-jährige Polizist an einer Raststätte aus dem Wagen gestürzt und drei Tage später an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Die Ermittlungen lägen in den Händen der Staatsanwaltschaft Dortmund, sagte Lückemann.

Im Februar startet die Berufungsverhandlung

Mitte Dezember 2007 war die Fahrerin des Mannschaftswagens der Dortmunder Einheit vom Amtsgericht Güstrow vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen worden. Das Gericht hatte den Fall als tragischen Unfall bewertet. Am 25. Februar nächsten Jahres beginnt vor dem Landgericht Rostock die Berufungsverhandlung.

Der Vorfall geschah am letzten G8-Einsatztag vor einem Hotel in Linstow bei Güstrow, in dem die Truppe vorher zu Abend gegessen hatte. In dem Transporter saßen früheren Angaben zufolge die Fahrerin, der Gruppenführer als Beifahrer und hinten drei Insassen.

Laut Amtsgericht habe sich der Polizist selbst gefährdet, weil er nicht angeschnallt war, die Tür nicht geschlossen hatte und noch dazu aufgestanden war. Der Richter hatte aber angemerkt, dass die Aufarbeitung des Falles problematisch gewesen sei. Vorgesetzte hätten verhindert, dass die Unfallzeugen noch am Unfallort vernommen werden konnten. (bvdw/dpa)

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