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Verhütung: Junge Paare schützen sich besser

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist auch bei den unter 15-Jährigen rückläufig. Experten sehen das bessere Schutzverhalten bei jungen Menschen als Ursache.

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiter abgenommen. Damit bestätigt sich eine Tendenz der vorangegangenen Jahre.

Im zweiten Quartal des Jahres 2007 wurden rund 29.000 Abtreibungen gemeldet, das sind 4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Knapp drei Viertel der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, in der Altersgruppe zwischen 35 und 39 Jahren waren es 16 Prozent. 7 Prozent entfielen auf die Gruppe der Frauen ab 40 Jahren. Bei den unter 18-Jährigen, die einen Anteil von gut 5 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche ausmachten, ging die Anzahl um rund 6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal zurück.

Auch nach Berücksichtigung der demographischen Entwicklung lässt sich seit 2001 ein kontinuierlicher Rückgang bei den Abtreibungen feststellen. Entschieden sich 2001 noch 80 von 10.000 Frauen für eine Abtreibung, so waren es 2006 nur 72.

Im gesamten Jahr 2006 ist die Zahl der gemeldeten Abtreibungen mit 119.710 im Vergleich zum Jahr 2005 (124 .000) um 3,5 Prozent zurückgegangen. Dem steht die Zahl von 134.964 Abtreibungen für das Jahr 2001 gegenüber.

Einzig in der Altersgruppe der unter 15-Jährigen lässt sich ein markanter Anstieg für den Zeitraum von 2001 bis 2004 ausmachen. Die Zahl der Abtreibungen war damals von 696 bis auf 779 pro Jahr angestiegen. Inzwischen ist die Entwicklung hier aber ebenfalls auf den insgesamt rückläufigen Trend eingeschwenkt; im Jahr 2006 waren es noch 542 Abtreibungen. In diesem Jahr wurden bislang 151 im ersten Quartal und 105 im zweiten Quartal Schwangerschaftsabbrüche für die Gruppe der unter 15-Jährigen gemeldet.

Dr. Marita Völker-Albert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt den Rückgang bei Jugendlichen auf eine niedrigere Anzahl ungewollter Schwangerschaften zurück: „Wir beobachten, dass das Schutzverhalten bei jungen Leuten kontinuierlich zugenommen hat.“

Boris Kruse

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