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Verlagserbe: Falk kommt zu spät ins Gefängnis

Erst kam er nicht, dann kam er doch, aber zum falschen Gefängnis. Der Verlagserbe Alexander Falk hat mit zwei Tagen Verspätung seine Haftstrafe im vorgesehenen Gefängnis angetreten.

Wie eine Sprecherin der Justizbehörden mitteilte, hat sich Falk, der im Mai 2008 wegen versuchten Millionenbetrugs verurteilt worden war, erst am Montag in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg eingefunden, obwohl er sich bis Sonntagabend hätte melden sollen. Am Dienstag kam er dann schließlich in der JVA Billwerder an, wo er seine Strafe absitzen muss.

Falks Anwalt sagte dem Tagesspiegel, sein Mandant habe die Strafe fristgerecht angetreten. Er habe sich wahrscheinlich nur vor der Öffentlichkeit schützen und einen „Fototermin“ vor der JVA Billwerder vermeiden wollen. Deshalb sei er in der Untersuchungshaftanstalt zur Haft angetreten.

Alexander Falk galt einst als Held der New Economy und war doch ein digitaler Ikarus: hoch gehandelt und tief gefallen. Er wuchs als Sohn des Falk-Stadtplan-Erfinders Gerhard Falk im Nobelviertel Blankenese auf. 1995 hatte er sein Erbe für 50 Millionen Mark an Bertelsmann verkauft. Dem von seinen Freunden nach der russischen Verkleinerungsform „Sascha“ Genannten wurde dann sein Faible fürs Große zum Verhängnis. Falk kaufte die Ision AG und trieb den Wert des Unternehmens durch Scheingeschäfte in die Höhe. Dann verkaufte er es an die britische Firma Energis, für umgerechnet 762 Millionen Euro. Im April 2004 kam es zum Verfahren. Der Aktenberg, er füllte ein ganzes Zimmer, ließ Prozessbeobachter schon ahnen, dass hier ein Marathon anstehen würde. Vier Jahre dauerte der Prozess. Falk erhielt vier Jahre Haft, doch sein Verteidiger legte Revision ein. Der Bundesgerichtshof erklärte im Juli 2010 die Verurteilung für rechtskräftig.

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