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Auf den Leib gebrannt: Anthony Garcia ließ sich eine Mordszene tätowieren.

© dpa

Verräterischer Körperschmuck: Täter ließ sich Mordszene tätowieren

In den USA hat sich ein Mörder seine Tat auf seinen Oberkörper tätowieren lassen. Aus seiner Sicht war das nicht sehr klug: Er wurde dadurch gefasst und muss nun mindestens 50 Jahre hinter Gitter.

Das kalifornische Bandenmitglied Anthony Garcia (25) war wegen Ermordung eines Gang-Rivalen im Jahr 2004 angeklagt, berichtet die Zeitung „Whittier Daily News“. Am Donnerstag wurde er zu 65 Jahren Gefängnis verurteilt. Der über Jahre hinweg ungelöste Fall kam erst kürzlich vor Gericht, nachdem ein Ermittler die ungewöhnliche Tätowierung mit dem alten Mordfall in Verbindung brachte.

Bis ins kleinste Detail hatte sich Garcia eine Skizze vom Tatort auf seine Brust einritzen lassen. Die Tätowierung zeigt den Eingang eines weihnachtlich geschmückten Spirituosenladen, ein Straßenschild, einen Schützen mit Pistole und ein Opfer im Kugelhagel. Darüber steht der Slogan „Rivera Kills“. Garcia war Mitglied der südkalifornischen Pico-Rivera-Gang. Der Polizei zufolge ließ sich der Mann über Jahre hinweg mehr und mehr Einzelheiten eintätowieren.

2004 war ein 23-jähriges Gangmitglied auf der Straße vor einem Getränke-Shop niedergeschossen worden. Inspektor Kevin Lloyd, der damals dem Mord nachging, konnte niemanden fassen, der Fall verschwand in den Akten. Jahre später entdeckte der Beamte beim Durchsehen von Fahndungsfotos die Tätowierung bei Garcia, der wegen eines kleineren Delikts in der Verbrecherkartei gelandet war.

Lloyd erkannte die Mordszene wieder und kramte den alten Fall hervor. Undercover-Agenten, die sich als Bandenmitglieder ausgaben, spürten Garcia auf und entlockten ihm ein Geständnis. In Kalifornien kann ein zu lebenslanger Haft Verurteilter nach 50 Jahren eine Entlassung auf Bewährung beantragen. (dpa)

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