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Panorama: Verschleppte Kinder in Ägypten gefunden

Ein Vater entführte zwei Mädchen und zwei Jungen. Er wurde nach vier Monaten in Kairo gefasst

Celle - Glückliches Ende einer monatelangen Odyssee: Vier Kinder, die von ihrem Vater nach Ägypten verschleppt wurden, sind seit Donnerstag wieder wohlbehalten bei ihrer Mutter in Deutschland. Deutsche und ägyptische Fahnder setzten den 37 Jahre alten Vater und die Geschwister in Kairo fest, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Celle mit. Alle fünf wurden am Donnerstag nach Deutschland geflogen. Die Kinder seien gesund und nach erstem Eindruck wohlbehalten, sagte Fahndungsleiterin Birgit Thieme.

Der Mann, der für seine Kinder kein Sorgerecht mehr hat, kam in Deutschland in Untersuchungshaft. Ihm steht ein Prozess wegen Kindesentziehung bevor. Der Vater hatte die Geschwister am Ostermontag unter einem Vorwand bei der Mutter in Hermannsburg in der Lüneburger Heide abgeholt und war mit ihnen nach Nordafrika geflogen. Zu seinem Motiv für die Tat machte der Mann laut Polizei bisher keine Angaben. Der 37-jährige Deutsche gilt als christlicher Fundamentalist. Ob dies mit der Verschleppung in Zusammenhang steht, ist aber noch völlig unklar.

Die Kinder befinden sich mit der Mutter inzwischen an einem sicheren Ort – wo genau, berichteten die Ermittler nicht, um die Familie zu schützen. „Ich bin überglücklich und unendlich dankbar, dass meine Kinder gesund bei mir sind“, ließ die Mutter erklären. „Sie sind vielleicht etwas müde und etwas hungrig, aber sie haben Spaß“, sagte Fahnder Wolfgang Reichert nach einem Telefonat mit einer Polizeipsychologin, die die Kinder auf dem Rückweg nach Deutschland begleitet hatte.

Wie die deutschen Ermittler dem Vater auf die Spur kamen, darüber wollte die Polizei keine Angaben machen. Auch wie der Zugriff in der ägyptischen Hauptstadt koordiniert wurde und wer genau daran beteiligt war, wurde von den Beamten auf Nachfrage nicht mitgeteilt. Fest steht für die Ermittler allerdings: Der nicht mehr sorgeberechtigte Vater hatte die Verschleppung der Kinder akribisch vorbereitet. dpa

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