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In Thüringen ist am Mittwoch ein mit Gurken beladener LKW von der Fahrbahn abgekommen. Der Fahrer blieb unverletzt.

© Bodo Schackow/dpa

Update

Viele Unfälle durch Schnee und Glätte: Wetterdienst warnt vor Sturm "Friederike"

Orkanböen bis zu 115 km/h: Wetterexperten erwarten vom anrückenden Sturmtief „Friederike“ nichts Gutes. Ungemütlich wurde es für Autofahrer schon vorher.

Ein Wintereinbruch mit Schnee, Regen und Glätte hat am Mittwoch weiten Teilen Deutschlands zu schaffen gemacht - und jetzt zieht auch noch ein Sturm auf. Autofahrer kamen am Mittwoch ins Rutschen, Busse mit Schulkindern und Lastwagen kippten um, Autobahnen wurden zeitweise gesperrt. Für diesen Donnerstag warnt der Deutsche Wetterdienst vor heftigen Sturmböen sowie Gewittern. In höheren Lagen kann Tief „Friederike“ auch Orkanstärke erreichen.

Mit schweren Sturmböen bis zu orkanartigen Böen von 90 bis 115 Kilometern pro Stunde muss vor allem in Nordrhein-Westfalen, dem südlichen Niedersachsen, Nordhessen und Thüringen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts und Sachsens gerechnet werden. Im höheren Bergland sind am Donnerstag auch orkanartige Böen mit mehr als 120 km/h möglich, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach berichtete. Der Sturm soll von Donnerstagmorgen an von Westen her über Deutschland ziehen. Die Mitte des Landes soll er laut ersten Prognosen gegen Mittag erreichen. Doch lassen sich Zeiten nur grob voraussagen.

Winterwetter traf vor allem den Berufsverkehr

Am Mittwoch traf das Winterwetter vor allem den Berufsverkehr. Mehrere Busse mit Schulkindern verunglückten in Nordrhein-Westfalen bei Glätte. Dabei wurde ein Busfahrer schwer verletzt, weitere Menschen erlitten leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. In Nümbrecht im Bergischen Land kam ein Bus auf abschüssiger Strecke bei Schneeglätte von der Fahrbahn ab. Dabei seien der Fahrer sowie weitere sieben Menschen leicht verletzt worden, auch Schulkinder.

Bei Euskirchen wurden sieben Menschen bei einem Unfall mit einem Schulbus leicht verletzt - auch hier sollen Schüler unter den Verletzten sein. Bei Zülpich krachte ein Schulbus gegen einen Baum. Der Busfahrer sei schwer verletzt worden, ein Fahrgast erlitt leichte Verletzungen, berichtete die Polizei.

Auf einer glatten, abschüssigen Straße in Bad Berleburg bei Siegen stieß ein Lastwagen mit einem entgegenkommenden Schulbus zusammen. Der Bus kam von der Fahrbahn ab und blieb an einer Straßenböschung liegen. Helfer schlugen eine Seitenscheibe ein, damit die Kinder und der Fahrer heraus konnten. Vier Kinder im Alter zwischen 12 bis 14 und der 72 Jahre alte Busfahrer kamen mit Schock ins Krankenhaus.

Im hessischen Laubach ereignete sich auf einer Landstraße ein Unfall mit einem Linienbus. Sechs Kinder und die Busfahrerin (45) wurden leicht verletzt. In dem Bus befanden sich insgesamt 24 Grundschüler.

In Thüringen stürzte am Morgen auf der A9 bei Schleiz ein mit Gurken beladener Laster bei Schneeglätte auf ein 30 Meter entferntes Feld neben der Fahrbahn - der Fahrer blieb unverletzt.

Massenkarambolage auf Autobahn 93 in Bayern

Bei einer Massenkarambolage mit 15 Fahrzeugen wurden auf der Autobahn 93 in Bayern drei Menschen leicht verletzt. Die Wagen, darunter zwei Lastwagen, seien in der Nähe von Bad Abbach bei Schneegestöber ineinander geraten, sagte ein Polizeisprecher. Die Autobahn wurde in Fahrtrichtung Regensburg während der Bergungsarbeiten gesperrt.

Auf der A623 im Saarland kippte nahe dem Autobahndreieck Friedrichsthal ein Lebensmittellaster um. Weil der 18-Tonner die Fahrbahn blockierte, wurde die Autobahn in beide Richtungen gesperrt. Der Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt.

Auf glatten Straßen in Niedersachsen gab es zahlreiche Unfälle in der Nacht. In Salzbergen im Emsland kippte am Morgen der Anhänger eines Transporters mit 100 Schweinen um. Mindestens 18 Tiere verendeten.

Die Deutsche Bahn warnte für weite Teile Deutschlands auch mit Blick auf Donnerstag ihre Fahrgäste im Internet vor möglichen Einschränkungen wegen möglicher orkanartiger Stürme: „Aus Sicherheitsgründen behalten wir uns die Reduktion der Höchstgeschwindigkeit unserer Züge und im Einzelfall auch die Einstellung des Bahnbetriebs vor.“ (dpa)

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