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Vogelgrippe: "Wir werden dauerhaft ein Problem haben"

Der SPD-Agrarpolitiker Wilhelm Priesmeier rechnet mit einem langwierigen Verlauf der Vogelgrippe in Deutschland. Mit wellenartigen Ausbrüchen wird gerechnet: "Das fangen wir nicht wieder ein"

Berlin - Dies sagte der Tierarzt am Mittwoch in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. «Bei Wildvögeln werden wir dauerhaft ein Problem haben.» Das zeigten die Erfahrungen mit der Krankheit in Asien. Dort habe sich die Infektion wellenartig verbreitet. Sie sei nach einiger Zeit verschwunden, dann aber wieder zurückgekehrt.

Der Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion rief Katzenbesitzer nach dem Fund von zwei weiteren mit der Vogelgrippe infizierten Katzen auf Rügen zu Besonnenheit auf. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Infektion von einer Katze auf den Menschen übergeht, ist denkbar gering», sagte Priesmeier. «Die Virusmenge, die ausgeschieden wird, ist relativ gering.» Damit sich ein Mensch anstecke, müsse er große Mengen aufnehmen.

"Man muss nicht jedes Tier töten"

Streunende Katzen sollten nach Ansicht des SPD-Politikers bei Vogelgrippefällen in der Umgebung wenn möglich beobachtet werden. «Man sollte eine Unterbringungsmöglichkeit schaffen», sagte Priesmeier. Einige frei laufende Katzen kämen dauerhaft an bestimmte Plätze, an denen sie gefüttert würden. Der Tierarzt warnte davor, streunende Katzen zum Abschuss freizugeben. «Man muss nicht jedes Tier töten», sagte er. Nach dem deutschen Jagdrecht können Haustiere außerhalb von Siedlungsgebieten gejagt werden.

Priesmeier sprach sich erneut dafür aus, besonders gefährdete Geflügelbestände gegen Vogelgrippe zu impfen. Das wird bereits in Frankreich und den Niederlanden praktiziert. (tso/dpa)

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