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Panorama: Vorbild Kuba

Als der gewaltige Hurrikan Charlie im August 2004 Kuba traf, war die Insel gut vorbereitet. Der Katastrophenschutz hatte 235 000 Personen evakuiert.

Als der gewaltige Hurrikan Charlie im August 2004 Kuba traf, war die Insel gut vorbereitet. Der Katastrophenschutz hatte 235 000 Personen evakuiert. Die Zeit reichte sogar aus, um 160 000 Tiere in Sicherheit zu bringen. Vier Menschen kamen durch den Sturm auf Kuba ums Leben – in Florida waren es 20. Egal ob Charlie, Michelle oder Georges – Kubas Vorbereitung auf Hurrikane gilt als vorbildlich. Sechs verheerende Stürme trafen die Insel zwischen 1996 und 2002. 16 Menschen starben. In den Nachbarländern kamen mehr als 650 Menschen ums Leben. Nach den schweren Hurrikanen von 2004 lobte die UNOrganisation UNISDR in einem Bericht Kubas Vorsorge und empfahl sie anderen amerikanischen Staaten als Vorbild – ausdrücklich auch den USA. Das Rote Kreuz und die US-Hilfsorganisation Oxfam schreiben ebenfalls, dass die kleine Karibikinsel den USA voraus ist in Sachen Katastrophenschutz. „Kubas erfolgreiche Evakuierungsprogramme retten Leben und sind Vorbild für eine effektive Krisenvorbereitung der Regierung“, so das Internationale Rote Kreuz in seinem Katastrophenbericht 2002.

Das UNISDR-Papier nennt eine Reihe von Gründen für Kubas Erfolge. So habe das Land die Hurrikan-Vorsorge in sein Gesundheits- und Schulsystem integriert. Außerdem werde fast die gesamte Bevölkerung jährlich in Übungen auf den Ernstfall vorbereitet. „Leute, die Risiken kennen und wissen, wie man mit ihnen umgehen muss, haben eine sehr viel höhere Chance zu überleben“, heißt es in dem Bericht. Gelobt wird auch Kubas Frühwarnsystem. Bereits drei bis fünf Tage vor Eintreffen eines Hurrikans gibt es Hinweise an die Bevölkerung. 24 bis 48 Stunden vorher folgen präzise Warnungen und Anweisungen. Der UN-Organisation zufolge gibt es auf Kuba zudem eine starke und

effektive Koordination zwischen zentraler Regierung, lokalen Behörden und zivilen Hilfsorganisationen.

Oxfam lobt in einer Studie außerdem das „gemeinschaftliche Handeln“ und die Solidarität in der Bevölkerung. jhi

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