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Wachsfigur-Anschlag: Hitler-Attentäter muss nichts bezahlen

Der 41-Jährige, der vergangene Woche im Berliner Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds die Hitler-Figur beschädigt hatte, kommt wahrscheinlich ungeschoren davon. Als Sozialhilfe-Empfänger sei er unpfändbar, meldet der "Focus".

Der Anschlag auf die Hitler-Wachsfigur im Berliner Kabinett von Madame Tussauds bleibt womöglich ohne finanzielle Folgen für den Täter. Der 41-jährige Ausstellungsbesucher, der die Puppe vorsätzlich zerstört hat, behauptet dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge, bei ihm sei nichts zu holen, weil er Sozialhilfe empfange. Wie das Blatt am Samstag vorab berichtet, erklärte Berlins Justizsprecherin Katrin-Elena Schönberg: "Wer 985,15 Euro oder weniger im Monat erhält, ist unpfändbar." Das treffe auf "Hartz IV" zu und gelte auch, wenn die Schuld festgestellt werde.

Nach einer "Focus"-Umfrage befürworteten 62 Prozent der Befragten den Beschluss von Madame Tussauds, die Hitler-Wachsfigur zu reparieren und wieder auszustellen. 35 Prozent lehnten dies ab. Vor allem Ältere sind dagegen: 44 Prozent der über 54-Jährigen, aber nur 26 Prozent der bis 34-Jährigen sind gegen den Wachs-Hitler in Berlin. Das Meinungsforschungsinstitut polis/Usuma befragte für das Blatt 1004 repräsentativ ausgewählte Personen.

Die Ausstellung am Boulevard Unter den Linden war vor einer Woche zum ersten Mal für das breite Publikum zugänglich. Es zeigt auf 2500 Quadratmetern und zwei Etagen 75 Wachsfiguren von Personen aus Politik, Sport und Showbusiness. Unter den nachgebildeten Prominenten sind zum Beispiel Marlene Dietrich, Albert Einstein, Oliver Kahn, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Karl Marx. Im Gegensatz zu den übrigen Exponaten durften die Besucher die Hitler-Puppe nicht fotografieren oder berühren. (peg/ddp)

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