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Lebt in Berlin, mag die Autofahrer und "Hipster" dort aber nicht: Der Sänger Fran Healy der Band Travis.

© dpa

Wahlberliner Fran Healy: Travis-Sänger mag Berliner Hipster und Autofahrer nicht

"Berliner Hipster sind urbane Heuschrecken", sagt Fran Healy in einem Interview mit dem Playboy. Dem Sänger der Band Travis wird in Berlin häufig auf die Schuhe gepinkelt.

Der britische Musiker und Travis-Sänger Fran Healy hat sich auch nach acht Jahren als Wahlberliner noch nicht an die vermeintlichen Nachteile seines Lebens in der deutschen Hauptstadt gewöhnt. Damit meine er vor allem "diese selbsternannten Hipster, die sich immer dort niederlassen, wo es gerade vermeintlich jung, chic und trendy zur Sache geht. Das sind urbane Heuschrecken, die nichts zur Gemeinschaft beitragen, sondern nur dafür sorgen, dass die Preise in die Höhe schießen und die Lebensqualität sinkt, ehe sie weiterziehen. Auf solche Leute kann ich verzichten", sagte der 42-jährige Songschreiber und Interpret von 90er- und Nullerjahre-Hits wie „Sing“ und „Why Does It Always Rain on Me“ in einem Interview mit dem Magazin "Playboy", das am Donnerstag erscheinen wird. Das neue Album der Band erscheint am 29. April.

Auch eine gewisse Höflichkeit im Umgang vermisst der Brite in Berlin. „Vielleicht liegt es daran, wo ich so zur Toilette gehe, aber in irgendwelchen Bars und Restaurants ist immer jemand, der mich beim Pinkeln anspricht: ,Hey, bist du nicht der Typ mit dem Regen-Song?’ Und darauf ich: ,Nein, du bist der Regen-Typ, denn du strullst mir gerade auf die Schuhe. Pass bitte ein bisschen auf.’ Ich schwöre: Das passiert ständig“, so der in England geborene und im schottischen Glasgow aufgewachsene Musiker.

Am meisten aber missfielen ihm in Berlin, wo er sich nach eigenem Bekunden ohne Ambitionen wieder wegzuziehen niedergelassen hat, „die Autofahrer“. „Hier ist jeder ein Rennfahrer, ein Schumacher – wirklich jeder. In London fahren die Leute im Allgemeinen sehr vorsichtig und entspannt, selbst wenn sie spät dran sind. Aber in Berlin drehen sie alle am Rad“, kritisierte Healy, der hofft, mit dem bald erscheinenden neuen „Travis“-Album „Everything At Once“ nicht erneut so einen Hype auszulösen wie mit früheren Alben. „Natürlich war es toll, riesige Konzerte zu spielen und so viel Anerkennung für seine Musik zu erfahren. Aber gleichzeitig ist da auch ein Teil von mir, der das nie wieder erleben möchte“, sagte er. „Einfach, weil ich ein normales Leben mit meiner Familie führen will.“ (Tsp)

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